Melkroboter
Automatische Melkanlage, bei der die Kuh, die gemolken werden möchte, aus eigenem Antrieb die Melkbox betritt. Sofern die Daten auf dem Responder (Computerchip am Halsband der Kuh) das Melken erlauben (Datenabfrage z.B. nach dem letzten Melkzeitpunkt oder dem Gesundheitszustand), schließt der Automat die Box und gibt der Kuh zur Belohnung Kraftfutter. Die Position der Zitzen wird mit einem Laser bestimmt. Nach ihrem Reinigen werden vom Roboterarm die Melkbecher angesetzt, die Kuh wird schonend gemolken. Beim Verlassen der Melkbox wird der Responder der Kuh neu programmiert, die Anlage reinigt sich anschließend selbsttätig.
In Deutschland waren Ende 2008 circa 9000 Anlagen in Betrieb. Außerhalb von Europa werden kaum Melkroboter eingesetzt. In Ländern wie den USA, Japan oder Neuseeland sind entweder die Betriebe zu groß, die Arbeitskräfte zu billig oder der Milchpreis ist zu unsicher, um diese hohe Investition zu riskieren (im Frühjahr 2009 kostete eine Einboxenanlage rund 150.000 Euro).
Gegenwärtig sind folgende Aussagen zum Einsatz von Melkrobotern möglich:
- Der Produktionsrhythmus wird nicht mehr vom Menschen, sondern vom Tier selbst bestimmt, das mehrmals zum Melken geht. Dadurch wird eine bessere Eutergesundheit und eine höhere Milchleistung erwartet.
- Der Einsatz des Melkroboters beeinflusst die Milchqualität nicht negativ.
- Die Ställe können konsequent auf die Bedürfnisse des Tieres ausgerichtet werden.
- Voraussetzung für den Einsatz von Melkrobotern ist ein ganztägiger freier Kuhverkehr.
- Der Arbeitsrhythmus einer Bauernfamilie wird nicht mehr von festen Stallarbeitszeiten diktiert. Rasches Reagieren bei Störungen kann z.B. durch einen überbetrieblichen Bereitschaftsdienst ermöglicht werden.
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