Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Levada

Bezeichnung für künstliche Wasserläufe auf der portugiesischen Insel Madeira, mit denen Wasser aus den niederschlagsreicheren Gebieten im Norden und im Zentrum der Insel zu den landwirtschaftlichen Anbaugebieten im Süden geleitet wird. Da hierbei zum Teil große Strecken überwunden werden müssen, verläuft ein Großteil der Levadas mit nur sehr geringem Gefälle. Dafür überwinden diese Wasserwege Täler und Berge, durchqueren Tunnels, kreuzen natürliche Wasserläufe und führen auch über Brücken. Im 19. Jahrhundert hatte das riesige, wasserbaulich ausgeklügelte Bewässerungssystem der Levadas smit insgesamt mehreren tausend Kilometern an Wasserkanälen eine größte Ausdehnung erreicht.

Auf der seit 1419 von den Portugiesen besiedelten Insel wurde bereits 1432 Zuckerrohr angebaut. Diese wärmeliebende Kultupflanze besitzt einen hohen Wasserbedarf für Wachstum und Verarbeitung. Die Idee zur Bewässerung soll von maurischen und orientalischen Sklaven eingebracht worden sein. Über Jahrhunderte blieb Zucker ein zentrales Exportprodukt der Insel. Bereits vor und um 1500 wurde mit der Kultivierung von Bananen und Reben begonnen.

Heute werden die Levadas außer zum Transport des Wassers vor allem touristisch genutzt. Auf den neben dem Wasser verlaufenden Pfaden sind an vielen Orten Wanderwege ausgeschildert. Auch werden drei Elektrizitätswerke mit dem Wasser von Levadas betrieben, bevor das Wasser dem eigentlichen Zweck der Bewässerung zugeführt wird.

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