Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Klostergarten

Der mittelalterliche Klostergarten war ursprünglich ein Nutzgarten zum Zweck monastischer Autarkie. Die Gestaltung war von christlicher Symbolik und Weltdeutung beeinflusst. Der Klostergarten spielte in der Entwicklung von Pflanzen- und Heilmittelkunde zu wissenschaftlichen Disziplinen eine wichtige Rolle. Die Klöster nahmen mit ihren Gärten maßgeblichen Einfluss auf den Anbau von Pflanzen, deren Verbreitung in der Natur- und Kulturlandschaft und deren Verwendung in Ernährung, Medizin, Kultus und Alltag.

In von einem Kreuzgang umschlossenen Raum gab es auch Ansätze eines zweckfreien Gartens. Dem religiös determinierten Typus des Hortus conclusus folgend entstanden ähnlich konzipierte reale Gärten, deren Verbreitung jedoch aufgrund des Lebensniveaus und der räumlichen Enge der Städte, Burgen und Klöster beschränkt war.

Heutige „mittelalterliche“ Klostergärten sind Rekonstruktionen anhand weniger schriftlicher und bildlicher Quellen und vereinzelter archäologischer Befunde.

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