Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Hutung

Qualitativ weniger gutes, extensiv und ungeregelt genutztes Weideland ohne Nährstoffersatz und Weidepflege, meist in ungünstigen Hanglagen gelegen. Hutungen stehen wie Triften oder teilweise auch Almen dem Ödland nahe, d.h. sie sind nicht ackerfähig oder ackerwürdig und werden wegen ihrer armen, flachgründigen Böden, ihres rauhen Klimas und dementsprechend geringen Graswuchses und wegen ihrer weiten Entfernungen von den Siedlungen als Grünland genutzt. Sie können auch in lichten Wäldern liegen (Hutewald).

Die vorwiegend in Gemeinschaftsbesitz (Gemeinde, Genossenschaft) befindliche Hutung ist nicht eingezäunt und wird als Magerweide heute nur noch unregelmäßig mit Vieh bestockt. Früher wurden die gewöhnlich Klein- und Nebenerwerbsbauern gehörenden Weidetiere i.d.R. täglich von einem (Gemeinde-)Hirten auf- und abgetrieben und auf der Fläche gehütet. Weidewirtschaftlich haben Hutungen in ihrer ursprünglichen Form im Hinblick auf die Ernährungsansprüche insbesondere der Leistungstiere nur noch geringe Bedeutung. Vielfach sind sie brach gefallen, verschiedentlich unter Naturschutz gestellt oder unter Änderung ihrer Bestände auf umbruchlosem Wege in intensivere Nutzungsformen überführt worden. Ein Minimum an Bewirtschaftungsmaßnahmen bewahrt sie vor der Verbuschung. In Deutschland findet sich diese Art nur noch bei den wenigen Wanderschäfern, die ihre Schafherden vornehmlich zur „Landschaftspflege“ einsetzen.

Die amtliche deutsche Statistik (DESTATIS) zählt Hutungen zum ertragsarmen Dauergrünland. Danach sind Hutungen oft verunkrautete, unregelmäßig beweidete Weide- und Wiesenflächen ohne Wachstumsförderung. Sie können auch in lichten Wäldern liegen (Hutewald).

Pfeil nach linksHüttenkalkHausIndexHybride / HybridsortePfeil nach rechts