Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Geoökosystem

Auch "landschaftliches Ökosystem"; ein Wirkungsgefüge aus Gruppen von Lebewesen und Pflanzen (Biosysteme) und deren anorganischer Umwelt (abiotische Geosysteme), das über eine bestimmte räumliche Ausdehnung verfügt. Als offene Systeme unterliegen Geoökosysteme zahlreichen externen Einflüssen. Die aktivste Wirkung übt dabei der wirtschaftende Mensch aus. Er nutzt die Produktivität von Geoökosystemen zur Nahrungsversorgung und zur Entnahme von organischen und anorganischen Stoffen. Die Nutzung steht im Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit (sustainability) und Raubbau, zwischen einer Bewahrung der Erneuerungsfähigkeit von Geoökosystemen und ihrer Überlastung, im Extrem ihrer dauerhaften Zerstörung. Für die aktuelle wie für die historische Entwicklung der Kulturlandschaft finden sich ausreichend Beispiele, daß die forstliche und agrarische Nutzung den geoökologischen Grundlagen oft mehr entnommen haben, als an Nährstoffen regeneriert wurde.

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