Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Deflation

Deflation, auch Bodendeflation bezeichnet flächenhafte äolische Abtragung von Lockermaterial durch Wind. Voraussetzung ist das Vorhandensein äolisch transportierbaren Materials der entsprechenden Korngrößenklassen an der Oberfläche und ein Wind mit leichtem (zeitlichem oder räumlichem) Energieüberschuss, der in der Lage ist, Material auszutragen, ohne dass es zur Wiederablagerung des deflatierten Materials kommt. Deflation wird gebremst bis verhindert durch Feuchtigkeit, Salzgehalt und Tongehalt des zu deflatierenden Materials, durch Anreicherung grober, nicht mehr austragbarer Korngrößen zu einem Deflationspflaster, sowie durch Vegetation (z. B.Windschutzhecken).

In Dänemark beispielsweise prägte Sandflucht (dänisch sandflugt) bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. einige Küstenabschnitte und beeinflusste die Lebensbedingungen der Menschen. Geologische Schichten und archäologische Funde lassen auf periodisch auftretende Versandung schließen. Die jüngste Phase datiert auf 1500 bis 1850 n. Chr. Flugsand verwüstete landwirtschaftliche Flächen und Dörfer in Jütland. Die Bewohner waren gezwungen, ins Hinterland zu ziehen. Andererseits gab es vereinzelte Bemühungen, die ausgelaugten Dünen- und Heideflächen wieder zu besiedeln und den Lebensunterhalt durch eine Kombination aus Landwirtschaft, Fischerei und Handwerk zu bestreiten. Die Siedlung Vangså in Thy ist ein Resultat dieser Dünenkolonisierung.

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