Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Chaparral

Chaparral (von span. chaparra = Kermeseiche) ist ein Vegetationstyp der Hartlaubzone Mittel- und Südkaliforniens und dem nördlichen Teil der mexikanischen Halbinsel Niederkalifornien. Der Chaparral gedeiht in Regionen mit Mittelmeerklima und entsprechend heißen, trockenen Sommern und milden, regenreichen Wintern.

Hier bildet sich ähnlich wie in der  Macchie am Mittelmeer eine artenreiche Gebüschformation aus, in der die Gattungen Quercus (Eiche), Arctostaphylos (Bärentraube), Ceanothus und Adenostoma mit vielen Arten vertreten sind. Die kleinen, harten Blätter der Hartlaubvegetation schränken im trockenen Sommer die Verdunstung ein. Chaparral wächst oft so dicht, dass er für große Tiere und Menschen undurchdringlich wird.

Die Pflanzen des Chaparral sind an den Umwelfaktor Feuer  und periodische Vegetationsbrände angepasst, die Baumstämme sind durch dicke Rinden gegen kleinere Feuer geschützt und nach einem Brand keimen Sämlinge schnell in der nährstoffreichen Asche. Die Wurzeln der Pflanzen können bis 8 m tief in den Boden eindringen, wodurch auch im Sommer noch eine geringe Wasseraufnahme möglich ist. Alle Arten besitzen Mykorrhiza oder Knöllchenbakterien zur zusätzlichen Stickstoffaufnahme.

Durch die jahrzehntelange Unterdrückung von Feuern im 20. Jahrhundert hat sich in großen Regionen jedoch so viel Totholz und anderes trockene Material angesammelt, dass Blitzschlag und andere Brandursachen heute Großfeuer auslösen können. Außerdem sind die Hügelketten seit den 1970er-Jahren als begehrte Siedlungsregionen entdeckt und vielerorts  zersiedelt worden. Deshalb gefährden Feuer in früher menschenleeren Regionen heute bedeutende Sachwerte und im Einzelfall auch Menschenleben.

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