Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Bienen

Insektengruppe, in der mehrere Familien der Hautflügler (Hymenoptera) zusammengefasst werden. Umgangssprachlich wird der Begriff Biene meist auf eine einzelne Art, die Westliche Honigbiene (Apis mellifera), reduziert. Bei den Bienen handelt es sich um eine recht große Gruppe mit sehr unterschiedlichen Arten. Viele davon, vor allem die solitär lebenden, werden unter dem Begriff Wildbienen zusammengefasst.

Die Honigbiene gehört zu den Staaten bildenden Bienen (Fam. Apidae) mit zahlreichen weltweit verbreiteten Unterarten und Rassen. Sie erfährt wegen ihrer Bedeutung als Honigproduzent, wegen ihrer Bestäubungsleistung, aber auch aufgrund ihrer Wehrhaftigkeit besondere Aufmerksamkeit.

Charakteristika

Die Hinterbeine der Honigbiene sind als Pollensammelapparat ausgebildet, indem der Unterschenkel und das erste Fußglied stark verbreitert sind, der Unterschenkel zudem eine Eindellung auf der Außenseite besitzt (Körbchen) und das Fußglied auf der Innenseite Borstenreihen (Bürste), mit denen die Pollen in das Körbchen des gegenüber liegenden Hinterbeins abgestreift werden (Bildung von „Höschen“). Beim Pollen sammeln bleibt der Pollen zunächst in den Haaren des gesamten Körpers hängen. Er wird dann erst während des Flugs in das Körbchen des gegenüber liegenden Beins gebracht.

Beim Besuch der Blüten sammeln die Bienen nicht nur Nektar, sondern auch Blütenstaub (Pollen), mit dem sie ihren Nachwuchs versorgen. Bienen fliegen – im Gegensatz zu anderen bestäubenden Insekten – während ihrer Sammelflüge immer nur eine Pflanzenart an, so lange diese ihnen noch ein ausreichendes Nahrungsangebot bietet. Man nennt das Blütenstetigkeit.

Zur Bereitung des Honigs, werden der aufgenommene Nektar, Honigtau oder auch Pflanzensäfte im Honigmagen mit einem enzymhaltigen Sekret der Kopfdrüsen gemischt. Der entstandene Honig wird in Waben gespeichert und reift unter Verdunstung von Wasser und weiteren enzymatischen Reaktionen heran.

Bedeutung

Man unterscheidet bei der Bedeutung der Bienen den direkten Nutzen, das sind die Produkte der Bienenhaltung, die der Imker direkt gewinnt, und den indirekten Nutzen, den die Bienen durch ihre Bestäubungsleistung bringen.

Weitere Informationen:

Pfeil nach linksBewirtschaftungsintensitätHausIndexBienenwachsPfeil nach rechts