Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Beizmittel

Ein Pflanzenschutzmittel, das die u.a. durch Saatgut übertragbaren Krankheitserreger (v.a. Pilzsporen) abtötet. Im intensiven Getreidebau beispielsweise ist das hohe Ertragsniveau ohne Saatgutbeizung nicht erreichbar. Das Getreidesaatgut wird von der Saat bis nach dem Auflaufen von samen- und bodenbürtigen Pilzkrankheiten, tierischen Schädlingen und Vogelfraß bedroht. So erscheint eine Saatgutbehandlung mit Fungiziden und Insektiziden und der Einsatz von Vergällungsmitteln gegen Vogelfraß unerläßlich. Wirksam, aber ökotoxikologisch bedenklich, sind die quecksilberorganischen Verbindungen. Sie sind seit 1982 verboten, nachdem die wirksamere Stoffklasse der Azolfungizide entwickelt war. Mit Beizmitteln behandeltes Saatgut darf nicht direkt als Lebensmittel oder Futtermittel verwendet werden.

Ein ökologisch vorteilhafteres und bei großtechnischem Einsatz billigeres physikalisches Verfahren steht vor der Markteinführung. Bei ihm wird Saatgut aus sogenannten Beizgeneratoren mit niederenergetischen Elektronen beschossen, welche die Krankheitserreger auf und in der Samenschale unschädlich machen.

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