bäuerliche Landwirtschaft
Agrarsoziologischer und agrarpolitischer Begriff, der darauf abzielt, dass die Grundbesitzverhältnisse Auswirkungen auf die ländliche Sozialstruktur, auf die Agrarökonomie und auf die Ökologie haben. Vielfach wird der bäuerliche Familienbetrieb als Gegenmodell zur industriellen Landwirtschaft beschrieben. Nur ein Landwirt, der eigenes Land bewirtschaftet, ist demnach ein Bauer. Einer solchen „bäuerlichen Landwirtschaft“ werden im Vergleich zur „Agrarfabrik“ eine Reihe von positiven Eigenschaften zugeschrieben, darunter vor allem ökologische und soziale Nachhaltigkeit, die auf die Verbindung von Eigentum und Arbeit zurückgeführt werden. Der Agrarindustrie werden dagegen extreme Arbeitsteilung, Arbeitsplatzreduzierung und kapitalintensive Rationalisierung zugeschrieben. Dass die Industrialisierung der Landwirtschaft starke Produktivitätserfolge vorweisen kann und sich die globale Agrarproduktion deutlich gesteigert hat, wird dabei nicht bestritten. Die ökologischen und sozialen Kosten dafür seien aber zu hoch.
Kritiker dieser Sichtweise betonen dagegen, dass nicht automatisch davon ausgegangen werden könne, dass „bäuerliche Landwirtschaft“ ökologisch oder sozial nachhaltiger sei, als andere Organisationsformen der Landwirtschaft.
Weitere Informationen:
- Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft - Startseite
- Bäuerliche und industrielle Landwirtschaft (weltagrarbericht)
- Leitbild bäuerliche Landwirtschaft (AgrarBündnis)
- Farm Aid - Startseite
- "Bäuerlicher Familienbetrieb" - zur agrarrechtlichen Relevanz eines vielgebrauchten Begriffes (BzAR)
- Bäuerliche Landwirtschaft (TAB-Arbeitsbericht Nr. 188, 2021)