Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Ackerboden

Boden unter Ackernutzung, wobei der natürliche Oberboden in einen Ap-Horizont (Ackerkrume) umgewandelt wurde, d.h. in einen durch Pflügen geschaffenen Mischhorizont aus dem ehemaligen A-Horizont und mehr oder weniger größeren Teilen des B-Horizonts.

Eine bodenkundliche Definition für „den Ackerboden“ gibt es allerdings nicht. Ackerböden können unterschiedliche Bodentypen sein, die durch natürlich gegebene Faktoren wie Ausgangsgestein, Wasserhaushalt, Relief und Klima entstanden sind. Durch weitere Einflüsse der rund 7000-jährigen Ackerbaunutzung erhielten die Böden ihre heutige Ausprägung.

Trotz dieser Prägung, auch durch die menschliche Nutzung (Bewirtschaftungsmaßnahmen, Düngung, Be- und Entwässerung etc.) sind Ackerböden Naturkörper und wichtige Bestandteile des Naturhaushalts. Ein großer Teil der natürlichen Grundwasserneubildung erfolgt im Offenland unter Acker- und Grünlandböden. In Ackerböden finden vielfältige ökologische Prozesse statt wie das Recycling von Nährstoffen, die Filterung und Speicherung von Wasser oder der Abbau von Schadstoffen. Gleichzeitig sind sie Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlichster Lebewesen. Es gibt also viele gute Gründe, Ackerböden besonders zu schützen vor Überbauung, Abgrabung, Erosion und Schadstoffeinträgen.

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