Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Waldbauer

Bezeichnung für einen selbständigen Besitzer von Wald, der von ihm selbst bewirtschaftet wird. Die Aufgaben des Waldbauers sind denen des Forstwirtes sehr ähnlich; allerdings ist der Waldbauer Eigentümer des Landes, das er bewirtschaftet.

Die wichtigste Aufgabe ist die Bestandssicherung und der Aufbau und Erhalt klimastabiler Wälder. Um die klimaschützende Funktion des Waldes zu erhalten, werden regelmäßig hiebreife Bäume entnommen und weiterverarbeitet sowie neue Bäume gepflanzt. Mit der Nutzung von diesem entnommenen Holz bleibt ein Teil des CO2 dauerhaft in Holzprodukten gebunden.

Weitere Aufgaben sind Buchhaltung, Büroarbeit, Wegebau, Kauf und Erhaltung der Arbeitsgeräte wie Traktor oder Motorsäge sowie im Winter das Schneeräumen. Manche Waldbauern übernehmen auch andere Aufgabenfelder wie Tourismus, Jagd oder Viehhaltung.

Die Forstwirtschaft ist ein regionales Handwerk. Knapp die Hälfte des deutschen Waldes wird von über 2 Millionen privaten Waldbesitzenden bewirtschaftet. Nur 6 % des Waldes in Deutschland gehören größeren Betrieben mit mehr als 1000 Hektar Wald. Tatsächlich bewirtschaftet jeder Familienbetrieb im Durchschnitt weniger als 20 Hektar.

Oft werden auch Volksstämme, die hauptsächlich von der Waldwirtschaft leben, als Waldbauern bezeichnet.

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