Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Polyptychon

Polyptychen nennt man die umfassenden Güterbeschreibungen von Grundherrschaften, die während des Frühmittelalters und besonders im 9. und 10. Jahrhundert angelegt wurden. Das Wort Polyptychon ist griechischer Herkunft und bezeichnet in der Spätantike die Register des Katasters. Wieviel die frühmittelalterlichen Polyptychen von diesen spätrömischen Katasterregistern übernommen haben ist weitgehend ungeklärt. Die Polyptychen der Karolingerzeit enthalten Angaben über die einzelnen Bestandteile einer Grundherrschaft, insbesondere die Zweiteilung der Villikationen in Fronhof und abhängige Hufen und mehr oder weniger umfangreiche Auskünfte über die Hufenbauern, ihren Stand und ihren Besitz, ferner Angaben über Abgaben und Frondienste, zu denen sie verpflichtet sind.

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