Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Pflanzenfette

Aus Ölpflanzen gewonnene feste oder flüssige Fette (Lipide). Zu den Pflanzenfetten gehören die Pflanzenöle, welche bei Raumtemperatur flüssig sind, aber auch feste oder halbfeste (Streichfett) Pflanzenfette. Pflanzenfette sind Ester – genauer dreifache Ester – des Glycerols mit Fettsäuren, sogenannte Triglyceride. Ihre Gewinnung und Einteilung ist analog den Pflanzenölen, teilweise unter Erhitzen des Rohmaterials zur Verflüssigung der Fette.

Zu den festen Pflanzenfetten zählen unter anderem Bacuributter (Platonia Insignis), Baobabsamenöl, Affenbrotbaumöl (Adansonia spp.), Illipebutter (Borneotalg, Tenkawangfett; Shorea spp. und Mowrahbutter (Madhuca longifolia)), Cupuaçubutter (Theobroma grandiflorum), Phulwarabutter (Diploknema butyracea), Japanwachs, Kokosöl, Kakaobutter, Katiaufett (Madhuca motleyana), Kokumbutter (Garcinia indica), Mangobutter (Mangifera indica), Murumurufett, Muskatnussbutter, Palmkernöl, Palmöl, Salbutter (Shorea robusta), Sheabutter, Tucumabutter (Astrocaryum tucuma), Virolafett, Ocubawachs, Ucuubaöl und auch Ucuuba-Butter (Virola sebifera, Virola surinamensis).

Pflanzliche Fette/Öle werden in der Regel nach ihrer botanischen Herkunft bezeichnet (zum Beispiel Kokosfett oder Rapsöl). Mischungen aus pflanzlichen Speisefetten und/oder pflanzlichen Speiseölen unterschiedlicher botanischer Herkunft werden als Pflanzenfett oder Pflanzenöl bezeichnet. Sie können auch unter Nennung ihrer botanischen Herkünfte bzw. ihres Verwendungszweckes bezeichnet werden (zum Beispiel Frittierfett oder Salatöl).

Wenn Pflanzenfette nach ihrer botanischen Herkunft bezeichnet werden, z. B. Kokosfett, Olivenöl, dürfen max. 3 % Speisefette anderer Herkunft enthalten sein. Die Zusatzangabe „rein“ schließt Fremdfettbeimischung aus (wichtig bei Allergien oder für Vegetarier).

Pflanzenfette werden hauptsächlich als Speisefette verwendet, aber auch als Fette für kosmetische und medizinale Zwecke.

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