Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Marschhufen

Hufen im Bereich von See- und Flussmarschen, die als planmäßige Anlage ab dem Hochmittelalter entstanden, meist verbunden mit ihrer Eindeichung.

Im Zuge eines starken Bevölkerungswachstums wurden auch bisher unbewohnte Gebiete besiedelt. Mit der Ansiedlung überwiegend holländischer und flämischer Bauern durch die Landesfürsten erfolgten im 12. und 13. Jahrhundert die ersten Deichbauten und Meliorationsmaßnahmen nach niederländischem Vorbild. Das Land wurde in rechteckige, schmal zugeschnittene und sich über die gesamte Länge einer Gemarkung erstreckende „Marschhufen“ aufgeteilt. Zur Abgrenzung und zur Entwässerung verliefen zwischen ihnen die so genannten Scheidegräben mit den begleitenden Hecken, die z. B. in der Lüneburger Elbmarsch bis in die heutige Zeit die „Marschhufen-Heckenlandschaft“ prägen.

Letztlich führte die Entwässerung zu einem Netz von schmalen und langen Streifenfluren, die z.B. im landwirtschaftlich genutzten Teil des Niedervielands (bei Bremen) auch heute noch die Landschaft prägen.

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