Mähdrescher
Als eine der revolutionärsten Erfindungen in der Landwirtschaft der Neuzeit gilt der Mähdrescher, eine Maschine zum Ernten und Dreschen von Getreide und anderen Körnerfrüchten. Bis Anfang des 20. Jh. wurde das Getreide mit der Sense gemäht, zu Garben gebunden, auf dem Feld aufgestellt und getrocknet. Nach dem Abtransport wurden die Getreidekörner mit Dreschflegeln auf der Tenne ausgedroschen. Die Drescharbeit wurde mit Einführung der Dreschmaschinen zuerst mechanisiert. Danach kam es zur Entwicklung von Mähmaschinen bzw. Mähbindern, die das Mähen und das Binden von Garben bereits in einem Arbeitsgang erledigten. Die Ernte eines Hektars Getreide erforderte früher 360 Arbeitsstunden, heute kann ein moderner selbstfahrender Mähdrescher mit einer Schnittbreite von 13 Metern die Arbeit in einem Bruchteil bewältigen. Bei einer üblichen Arbeitsgeschwindigkeit von fünf Kilometern pro Stunde schafft ein mittleres Mähdreschermodell im Durchschnitt etwa 1,8 bis 2 Hektar pro Stunde – also fast drei Fußballfelder. Das entspricht etwa 13 Tonnen Getreide. Diese leistungsstarken Mähdrescher lassen sich auch zur Ernte von z.B. Körnermais, Raps und Sonnenblumen umrüsten.
Ein leistungsstarker Mähdrescher mit aufwändiger Ausstattung kostet heute je nach Modell 300.000 bis 500.000 Euro, die Top-Modelle einzelner Marken bis zu 800.000 Euro. Deshalb investieren meist nur große Ackerbaubetriebe in einen eigenen Drescher. Kleinere Betriebe lassen ihre Bestände meist von Lohnunternehmen dreschen, die den Einsatz teurer Maschinen in Ackerbau und Ernte als Dienstleistung anbieten.
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