Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Kolmatierung

Auch Kolmation; ursprünglich wurde mit Kolmation, entsprechend der Herkunft vom italienischen colmata (dt.: Auflandung, Aufspülung), vor allem die Aufhöhung von tiefliegenden, durch Hochwasser bedrohten Landflächen durch natürliche oder künstliche Aufschwemmung mit Kies, Sand und Schlamm bezeichnet. Durch eine Zuführung von schlammreichem Wasser über künstliche Kanäle wurde versucht, Sumpfflächen oder Talauen so aufzuhöhen, dass sie für eine Besiedlung oder landwirtschaftliche Nutzung geeignet waren.

Das bekannteste Beispiel sind die jährlichen Nilüberschwemmungen und Bewässerungen mit schlickhaltigem Wasser im alten Ägypten. Aber auch aus Italien, Frankreich, der Schweiz (z.B. bei Martigny), Deutschland und England sind viele Kolmatierungswerke ausgeführt worden (Leibundgut/Vonderstrass 2016). Meist waren es Mehrzweckprojekte, die verschiedenen Zielen dienten, z.B. Hochwasserschutz, Landgewinnung, Entwässerung, Malariabekämpfung, Bewässerung.

Pfeil nach linksKolluviumHausIndexKolonisationPfeil nach rechts