Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Flussmarsch

Bezeichnung für flache Landstriche ohne natürliche Erhebungen an den Trichtermündungen der Flüsse, die an Gezeitenmeeren enden. Während der Flut werden die Flüsse aufgestaut und Feinmaterial kann sich an den Ufern absetzen. Die Flussmarsch im Tidebereich des Deichvorlands von Flussmündungsbereichen ist durch die regelmäßige Überflutung reich an Überschlickungskalk und Nährstoffen. Da im Fluss selbst weniger Muscheln und Schnecken vorkommen als in der Küstenmarsch, hat der abgelagerte Boden einen geringeren Kalkgehalt.

Nach der Eindeichung kann sich die Flussmarsch zur Flußkalkmarsch entwickeln, die ein gutes Krümelgefüge in der Krume besitzt und somit einen hochwertigen Ackerboden darstellt. Die Nutzbarkeit des reichlich gespeicherten Wassers ist auch im Untergrund gut, wenn nicht Dwog-Horizonte die Durchwurzelung behindern. 

Solche Marschgebiete im Gezeiten-Einflussgebiet der Tideflüsse gibt es in Nordwesteuropa beispielsweise an der Schelde, Maas, Ems,  Weser, Elbe, Oste, Stör, Eider und Varde Å sowie der Themse.

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