Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Flößerei

Flößerei ist der Transport von Holz auf dem Wasserweg aus holzreichen in holzärmere Gebiete. In der Vergangenheit hat die Flößerei in Deutschland angesichts eines riesigen Holzbedarfs in allen Lebensbereichen der Gesellschaft eine herausragende Rolle gespielt. Nur durch die Flößerei konnte dieser Bedarf gedeckt werden. Sie wurde auf nahezu allen Gewässern, auf kleinen Bächen ebenso wie auf den großen Flüssen, betrieben.

Wenn das Holz zusammengebunden ist, spricht man von  Flößen, ansonsten von  Triften. Das Flößen wird auch als Schwemmen oder Holzschwemmen, also „schwimmen lassen“ bezeichnet.

Flößerei wurde nicht nur in Deutschland sondern auch in zahlreichen anderen Ländern in Europa und der Welt betrieben. Sie hat die Lebenswirklichkeit vieler Menschen entscheidend und einschneidend geprägt.

Seit dem Mittelalter bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Flößerei in Deutschland gewerblich ausgeführt. Die Techniken wurden in Familien über viele Generationen weitervermittelt. Seit dem Ende der gewerblichen Flößerei – zuletzt wurde kommerziell Anfang der 1980er Jahre noch in Brandenburg geflößt – gibt es heute noch die touristische Flößerei.

Trift

Die Trift ist die Vorform der Flößerei mit ungebundenen Baumstämmen. Man warf das Holz in den Fluss, ließ es im Wasser abwärts treiben und brachte es wieder an Land. Meistens wurde Brennholz so behandelt, Wertholz dagegen wurde unter Aufsicht geflößt. Getriftet wurde vor allem bei Hochwasser im Frühjahr und im Herbst. 2 bis 3 % der Holzmenge versank dabei oder ging auf andere Weise verloren.

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