Flächenverbrauch
Die Umwandlung insbesondere von landwirtschaftlichen oder naturbelassenen Flächen in „Siedlungs- und Verkehrsfläche“. Flächenverbrauch ist damit einerseits Verlust von landwirtschaftlicher Nutzfläche und natürlichen Lebensräumen, andererseits Erweiterung von Siedlungs- und Verkehrsflächen.
Täglich werden in Deutschland rund 66 Hektar als Siedlungs- und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Flächenneuinanspruchnahme – kurz Flächenverbrauch - von ca. 94 Fußballfeldern. Zwar lässt sich "Fläche" im engeren Wortsinn nicht "verbrauchen". Fläche ist jedoch – wie auch der Boden - eine endliche Ressource, mit der der Mensch sparsam umgehen muss, um sich seine Lebensgrundlagen zu erhalten. Flächenverbrauch ist ein schleichendes Phänomen. Bürger und selbst politische Entscheidungsträger nehmen es kaum wahr. Daher mangelt es weithin am nötigen Problembewusstsein.
Nicht zu verwechseln mit dem Flächenverbrauch ist die Versiegelung. Diese macht Böden undurchlässig für Niederschläge und zerstört die natürlichen Bodenfunktionen. Siedlungs- und Verkehrsflächen umfassen jedoch auch unbebaute und nicht versiegelte Böden, z.B. Erholungsflächen wie Stadtparks, Sportplätze, Skaterbahnen, Golfplätze u. v. m.
Hohe Flächenverluste zu Lasten der Landwirtschaft
Die für Siedlung und Verkehr genutzte Fläche ist in den sieben Jahren zwischen Ende 2016 und Ende 2023 um 127.500 Hektar auf 5,2 Millionen Hektar angewachsen. Auch die Wald– und Gehölzfläche hat deutlich zugenommen, und zwar um 169.200 Hektar auf 11,1 Millionen Hektar. Den amtlichen Liegenschaftskatastern zufolge hat die Landwirtschaftsfläche dagegen zwischen Ende 2016 und Ende 2023 stark abgenommen, und zwar um 274.600 auf 18,0 Millionen Hektar.
Die Waldflächen enstehen vor allem aus bisheriger Grünlandfläche. Der Flächenzuwachs der Siedlungs– und Verkehrsflächen erklärt sich zu 10 Prozent aus der Umwandlung von Waldflächen, zu 56 Prozent aus der Umwandlung von Ackerflächen und zu 34 Prozent aus der Umwandlung von Grünlandflächen.
Quelle: Statistisches Bundesamt nach DBV Situationsbericht 2024/25
In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den täglichen Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland von heute rund 52 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, um bis zum Jahr 2050 einen Flächenverbrauch von netto Null im Sinne einer Flächenkreislaufwirtschaft zu erreichen. Dabei geht es auch um den Schutz und die Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen.
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