Deich
Ein (künstlicher) Deich ist ein geschütteter Damm aus Erdbaustoffen zum Schutz von Landflächen und Siedlungen gegen Hochwasser und Sturmflut. Flußdeiche im Binnenbereich müssen in erster Linie der hydrostatischen Belastung bei höheren Wasserständen standhalten, Seedeiche an der Küste, auf Inseln oder im Mündungsgebiet von Tidegewässern hingegen zusätzlich auch der hydrodynamischen Belastung durch Wellen (Druckschläge).
Die Gestaltung der Deiche hängt im wesentlichen von Aufgabe und Funktion, dem zur Verfügung stehenden Baumaterial sowie den örtlichen Bedingungen ab. Der Querschnittsaufbau ist ähnlich wie der von Staudämmen.
Seedeiche haben meist eine 1:6 geneigte Außenböschung. Durch ausreichend flache Binnenböschungen mit einer Neigung von 1:3 soll bei Überströmung des Deiches rückseitigen Rutschungen und Kappenstürzen vorgebeugt werden. Die Deichkrone ist befahrbar (Breite: >2,5 m). Wo ausreichend geeigneter Klei zur Verfügung steht, wird bei Seedeichen der Sandkern mit einer Kleieschicht von 1,3-1,5 m Stärke abgedeckt. Andernfalls ist eine massive Abdeckung durch Asphalt, Beton oder Steinpflaster erforderlich. Der Schutz des Deiches erfolgt im oberen Teil durch eine Einsaat von besonders widerstandsfähigen Rasensorten, im Bereich des Deichfußes durch Deckwerke.
Einen zusätzlichen Schutz bieten u.a. ein ausreichendes Vorland, (Vorlandgewinnung), Buhnen, Vordeiche und Sommerdeiche. Zur Entwässerung von Böschungsfuß und Berme werden parallel zum Deich an der Binnen- und Außenseite Deichgräben angelegt, bei Seedeichen erfolgt vielfach eine Entwässerung des Vorlandes durch Grüppen.
Im Inland werden sie an den Rändern von Flüssen zum Schutz von Flussauen vor Hochwasser angelegt und meistens einfach als Dämme bezeichnet.