Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Blaike

Auch Plaike; eine Erosionsform in stark geneigtem bergigem Gelände mit vegetationslosen oder nur schütter bewachsenen Bodenschäden. Der Begriff beschreibt eine besonders auf Almen häufige Form der Erosion, die sich im Abrutschen großer Wiesenflächen mitsamt dem Wurzelhorizont zeigt, insbesondere nach langen Regenperioden. Doch auch auf anderen alpinen Steilhängen tritt sie bei labilen Untergrundschichten auf. Eine Blaike kann Ausmaße von wenigen Metern bis zu etwa 100 Metern haben. Die abgerutschten Teile stauen sich häufig am unteren Ende und bilden wellige Grasschichten oder eine Art Sackung.

Blaiken entwickeln sich oft als Trittblaiken aus Viehtritten, die den Hang treppenartig überformen. Werden diese Mikroformen bei feuchter Witterung vom Vieh begangen, kommt es nicht selten zu Verletzungen der Bodendecke durch Lostreten einzelner Narbenstücke, die wiederum Ansatzpunkte für Erosion und Schneeschurf bilden.

Nicht nur die Überbestoßung von Weiden, sondern auch die Konzentration weniger unbeaufsichtigter Tiere auf Hangpartien mit bevorzugten Futterpflanzen bei hirtenloser Sömmerung sind als wesentliche Ursache des Massenschurfs und von Trittblaiken zu sehen. Früher trieben die Hirten das Vieh bei einsetzendem Regen von den Steilhängen in flachere Almbereiche.

Vergleichbare Abtragungsflächen als Folge nicht angepasster Beweidung finden sich im Himalaya ebenso wie in den Anden und in anderen Hochgebirgen.

Pfeil nach linksBirneHausIndexBlattflächenindex (BFI)Pfeil nach rechts