Vorwerk
Wirtschaftshof, der zugunsten einer rationelleren Bewirtschaftung der Anbauflächen (verkürzte Wege) vom Haupthof eines landwirtschaftlichen Gutes räumlich getrennt liegt. Vorwerke wurden z.B. durch die ostelbischen Großgrundbesitzer angelegt oder aus aufgekauften Gütern umgewandelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden aus vielen Vorwerken selbständige Betriebe.
Landwirtschaftliche Güter lagen auch häufig außerhalb von Befestigungsanlagen oder Burgen und wurden daher häufig als „Vorwerk“ (frühere Schreibweise häufig: „Vorwerck“) bezeichnet. In Ortsnamen und Flurbezeichnungen kann das Wort noch in dieser Bedeutung vorhanden sein.
Später wurde die Bezeichnung für Außenstellen von Gutshöfen mit Gutsbetrieb oder auch einzelne Meierhöfe verwendet. Auf größeren Gütern mit umfangreichen Landflächen gab es oft neben dem Hauptbetrieb kleinere und entfernt liegende Zweigbetriebe. Diese wurden ab etwa Ende des 18. Jahrhunderts hin ebenfalls häufig als „Vorwerk“ bezeichnet. In diesem Sinne taucht Vorwerk als Name oder Namensbestandteil einer Vielzahl von Ansiedlungen vor allem in den nördlichen und östlichen Teilen Deutschlands auf.
Der Begriff hat sich im Laufe der Geschichte mehrfach in seiner Bedeutung geändert.