Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Triticale

Eine Getreidekreuzung aus Weizen (Triticum aestivum L.) als weiblichem und Roggen (Secale cereale L.) als männlichem Partner. Triticale gehört zu der Familie der Süßgräser. Der Name ist aus TRITIcum und seCALE zusammengesetzt. Seine Grannen sind ca. 3–5 cm lang und vierkantig. Geschmack und Inhaltsstoffe der Triticale liegen zwischen denen von Weizen und Roggen.

Erste fertile (fruchtbare) Triticale wurden bereits im 19. Jahrhundert entdeckt und gezüchtet. Durch die gezielte Kreuzung in den letzten 30 Jahren, konnten leistungsstarke Sorten entwickelt werden.Inzwischen sind es über 39 verschiedene Sorten. Unterschieden wird zwischen Sommertriticale und Wintertriticale.

Deutschland ist weltweit der zweitgrößte Produzent dieses Getreides. Mit seinen geringen Ansprüchen an Klima und Bodenqualität erfolgt der erfolgt zum einen in Mittelgebirgen. Aufgrund der guten Winterhärte ist hier nicht nur die späte Aussaat möglich, sondern es begünstigt auch die Verminderung des Wildkrautdrucks. Ferner ist der Anbau in viehstarken Regionen stark ausgeprägt, denn auch in der Viehfütterung wird das Getreide eingesetzt.

Aufgrund seines hohen Futterwertes, dienen die Ähren nicht nur zur Gewinnung von Futtergetreide (z.B. als Schweinemast), sondern es findet sich inzwischen auch z.B. in Backwaren oder auch in anderen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten oder Gebäck zur Ernährung des Menschen wieder. Das Getreide nicht nur sehr eiweißhaltig sondern wird auch gerne als Bindemittel eingesetzt.

Triticale eignet sich auch sehr gut zur Erzeugung von Bioenergie, beispielsweise zur Herstellung von Bioethanol. Zunehmend interessant wird Triticale als Ganzpflanzensilage (GPS) für Biogasanlagen. Sie dienen als Ersatz bzw. als Ergänzung von Mais.

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