Strukturfonds
Die Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) sind die wichtigsten Förderinstrumente der EU, sie machen heute (2017) den zweitgrößten Haushaltsposten im EU-Haushalt aus. Beim wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Länder, der Kohäsion, sollen sie das Ziel verwirklichen helfen "..., die Unterschiede im Entwicklungsstand der verschiedenen Regionen und den Rückstand der am stärksten benachteiligten Gebiete einschließlich ländlicher Gebiete, zu verringern" (Art. 158, ex-Art. 130 a EWG-Vertrag).
Die ESI-Fonds tragen zur Stärkung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts der Union bei und fördern Wachstum und Beschäftigung. Für die laufende Förderperiode von 2014 – 2020 stehen dafür aus diesen Fonds europaweit rund 454 Milliarden Euro zur Verfügung, von denen Deutschland knapp 30 Milliarden Euro erhält. Oder anders ausgedrückt: Jeden Tag fließen zwölf Millionen Euro Fördermittel aus den Fonds nach Deutschland.
Durch dieses Geld sollen die Regionen und Städte wettbewerbs fähiger werden, neue Arbeitsplätze entstehen, eine nach haltige Entwicklung unterstützt und die Verbesserung der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger gefördert werden.
Dazu tragen die fünf ESI-Fonds bei:
- der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Der EFRE unterstützt Regionen mit Entwicklungsrückstand und Strukturproblemen. Er finanziert vor allem Investitionen zur Stärkung der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit und Schaffung von Arbeitsplätzen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und auch Maßnahmen, die der Energieeffizienz, der Forschung und technologischen Entwicklung so wie dem Schutz der Umwelt dienen. Darüber hinaus unterstützt der EFRE (mit ca. einer Milliarde Euro) Maßnahmen im Rahmen der Europäischen territorialen Zusammenarbeit (ETZ). - der Europäische Sozialfonds (ESF)
Der ESF ist das wichtigste Instrument der Europäischen Union zur sozialen Eingliederung und zur Armutsbekämpfung. Sein Hauptanliegen besteht darin, Langzeitarbeitslose, Menschen mit Migrationshintergrund sowie benachteiligte Jugendliche bei der Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt sowie kleine und mittlere Unternehmen, u. a. in Fragen der Wettbewerbsfähigkeit und Fachkräftesicherung sowie bei Existenzgründungen, zu unterstützen. - der Kohäsionsfonds (KF)
Der KF unterstützt ausschließlich Vorhaben in den Bereichen Umwelt und transeuropäische Verkehrsnetze. Er kommt nur den weniger entwickelten Mitgliedstaaten der Europä ischen Union zugute. - der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)
Die Verbesserung der nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und der Klimaschutz sowie die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in den ländlichen Gebieten sind das Kernanliegen der Förderung durch den ELER.
- der Europäische Meeres- und Fischereifonds (EMFF)
Der EMFF hilft den Fischern bei der Umstellung auf eine nachhaltige Fischerei. Er unterstützt Küstengemeinden bei der Erschließung neuer Wirtschaftstätigkeiten und finanziert Projekte, die neue Arbeitsplätze schaffen und die Lebensqualität an den europäischen Küsten verbessern.
Der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL) zählte bis Ende 2006 bzw. bis zur Reform der Europäischen Agrarpolitik auch dazu.
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