Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Palmkernöl

Das Palmkernöl wird aus dem Fruchtkern der Ölpalme gewonnen, welcher einen Fettgehalt von ca. 50% hat. Mit einem Laurinsäureanteil von etwa 50% gehört dieses Fett, wie auch das Kokosöl, zu den laurischen Ölen.

Die Kerne werden getrocknet, gemahlen, gepresst, das Öl dabei extrahiert und im weiteren Arbeitsschritt raffiniert. Die Zusammensetzung des Palmkernöls unterscheidet sich deutlich vom Palmöl, das rohe Öl ist hell- bis orange-gelb, nach der Raffination erhält man ein fast weißes bis leicht gelbliches Fett. Palmkernöl ist bei Raumtemperatur fest, der Schmelzbereich liegt zwischen 23 und 30 °C.

Bei Körpertemperatur schmilzt es dann jedoch rasch ab und hinterlässt dabei einen angenehmen Kühleffekt. Es wird daher gern in Kakaoglasuren, Eiskonfekt und Eiscremeüberzügen und kühlschmelzenden Schokoladenfüllungen eingesetzt. Durch verschiedene Modifikationsverfahren lassen sich aus dem Palmkernöl hochwertige Spezialfette für die Süßwarenindustrie herstellen.Dank seines niedrigen Schmelzpunktes (knapp über Raumtemperatur) ist der harte Anteil des Palmkernöls (Stearin) gut als Kakaobutterersatz in Schokolade und Confiserie sowie als Backfett geeignet. Palmkernöl findet außerdem Verwendung als feste Komponente bei der Margarineherstellung.

Palmkernöl findet zum einen große Verwendung in der oleochemischen Industrie, wo es u.a. zu Tensiden (waschaktive Substanzen) weiterverarbeitet wird, welche zur Herstellung von Kosmetika sowie Wasch- und Reinigungsmitteln benötigt werden. Auch in der Aluminiumindustrie findet es Verwendung.

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