Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Monsunwald

Bezeichnung für die charakteristische Vegetationsform eines sommerfeuchten Monsunklimas mit seinen ausgeprägten jahreszeitlichen Trocken- und Regenperioden.

Merkmale

Ein Monsunwald setzt sich überwiegend aus laubabwerfenden Bäumen zusammen. Er ist reich an Epiphyten und besitzt zwei Baumschichten. Die obere Etage erreicht etwa 25 bis 35 Meter Höhe. Während der Trockenzeit stellt sich hier gewöhnlich eine völlige Entlaubung ein. Die Strauchschicht ist immergrün und häufig von Bambus durchwachsen.

Die wirtschaftlich wichtigsten Baumarten der Monsunwälder sind Teak (Tectona grandis; Eisenkrautgewächse) und Salbaum (Shorea robusta; Dipterocarpaceae). Die Bezeichnung des in Asien durch den Monsunregen entstehenden Monsunwaldes wird auch für entsprechende Wälder anderer Kontinente verwendet. 

Verbreitung

Das Vorkommen von Monsunwäldern ist an das charakteristische Monsunklima gebunden, das vom regenbringenden Sommermonsun der äquatorialen Westwindzone gekennzeichnet ist. Der über erwärmte Meeresflächen gezogene Wind kommt feucht-warm bei den Monsunwäldern an und trägt enorme Niederschlagsmengen heran. Der Laubabfall, die relativ kleinen Blattflächen sowie die geringe Baumhöhe wird als Anpassung an ungünstige Wasserverhältnisse während der Trockenzeit gedeutet.

In Monsunregionen mit jährlichen Niederschlagsmengen unter 1500 mm/J. und längeren Trockenperioden, finden sich tropisch/subtropische Trockenwälder oder Savannen.

Ihre ursprünglich größte Ausdehnung erreichten die Monsunwälder auf dem südostasiatischen Festland und auf dem Indischen Subkontinent. Monsunwälder größeren Umfanges lassen sich heute im Wesentlichen nur noch in Indien, Myanmar, Thailand und mit kleineren Beständen in Nordaustralien finden. Weite Flächen des ehemals existierenden Bestandes, wie in Westafrika wurden großflächig abgeholzt und in Kulturland, Dornsavanne oder anthropogen verursachte Halbwüste überführt. In diesen Regionen hinterlässt das starke Bevölkerungswachstum und der damit verbundene Brennholz- und Flächenbedarf seine Spuren. Nicht zuletzt trägt aber auch der große Bedarf des internationalen Holzmarkts zum Rückgang der Monsunwälder bei.

Pfeil nach linksMonsunHausIndexMontadoPfeil nach rechts