Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Lupine

Pflanze, die zu den Körnerleguminosen (Leguminosen) gehört, sie spielt insbesondere bei der Gründüngung eine Rolle und ist Eiweißlierant.

Nutzung

Lupinensamen enthalten hochwertiges Eiweiß, das sowohl als Ersatz für importiertes Soja im Viehfutter (außer für Pferde) als auch in der menschlichen Ernährung (nur ungiftige Zuchtsorten) eingesetzt wird. Die Nutzung der Lupine wurde durch die Züchtung von Sorten mit wesentlich geringeren Anteilen an Bitterstoffen und Giftstoffen (sogenannten Süßlupinen) ab Anfang der 1930er Jahre erheblich erleichtert. Der Name „Süßlupine“ beruht somit nicht auf einem süßen Geschmack, sondern auf der Abwesenheit der Bitterstoffe im Vergleich zu den klassischen Sorten. Die bitterstoffarmen Süßlupinen sind anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Für den Anbau sind die Weiße Lupine (Lupinus albus), die Blaue oder Schmalblättrige Lupine (Lupinus angustifolius), die Gelbe Lupine (Lupinus luteus) und in Südamerika die Anden-Lupine (tarwi, L. mutabilis) interessant. Durch das Aufkommen von Pflanzenkrankheiten wie Anthraknose waren die Anbauflächen zunächst stark rückläufig, was sich erst mit der Einführung der resistenten Blauen Süßlupine 1997 geändert hat.

Wie andere Hülsenfrüchte finden die Samen der Lupine Verwendung als Lebensmittel sowie als Lebensmittelzutat in verschiedenen Lebensmittelprodukten. 

Lupinen reichern den Boden mit bis zu 100 kg Stickstoff pro Hektar an, was in der Landwirtschaft zur Gründüngung erwünscht sein kann. Knöllchenbakterien an den bis zu 1,5 Meter langen Wurzeln binden den Stickstoff. Die kräftigen Wurzeln können auch verdichteten Boden durchdringen und so die Durchwurzelbarkeit des Bodens für Folgekulturen verbessern. Die Symbionten binden den Stickstoff aus der Luft und lösen zudem einen Teil des Phosphats im Boden. Der erhebliche Gründüngungseffekt der Lupine kann jedoch abseits des gezielten landwirtschaftlichen Anbaues an neu besiedelten Orten häufig zu nachhaltigen und damit problematischen Vegetationsveränderungen führen.

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