Johannisbrot
Johannisbrot, auch Karob, Locustbohne, ist eine flache, braune, bis 20 cm lange Hülsenfrucht des Johannisbrotbaums (Ceratonia siliqua, Familie der Schmetterlingsblütler, Fabaceae).
Der bis ca. 15 m hohe Johannisbrotbaum ist in der Mittelmeerregion und im Nahen Osten beheimatet. Portugal ist der größte Produzent von Johannisbrot, gefolgt von Italien und Marokko.
Sie enthält eine braune Fruchtmasse mit 4–12 Samen, die so genau 0,18 g wiegen, dass sie deshalb früher zum Abwiegen von Edelsteinen benutzt wurden (ehemalige Definition für Karat). Das Fruchtmark enthält bis zu 50 % Zucker.
Es wird als Viehfutter verwendet, getrocknet und zum süßen, kakaoähnlichen Karobpulver gemahlen oder zu Kaffeeersatz verarbeitet (Karobkaffee). Der aus dem Fruchtmus gepresste Saft dient als Getränk oder zur Alkoholherstellung. Die Samen enthalten 45–62 % quellfähige Kohlenhydrate (90 % Galactomannan). Aus ihnen wird nach Entfernung der Samenschale und des Keims das Johannisbrotkernmehl hergestellt, einem gängigen Verdickungsmittel in der Lebensmittelverarbeitung.
Der Johannisbrotbaum hat formstabiles, nicht schwindendes, hartes Holz mit rustikaler, farbiger Zeichnung. Es ist widerstandsfähig gegen Verrottung an der Luft und im Boden und eignet sich deswegen zur Herstellung von Zäunen, Parkett und Türen. Wegen seiner Härte und Bruchfestigkeit kann es zur Fertigung von Werkzeugstielen und Wanderstöcken verwendet werden. Außerdem wird es zur Herstellung langsam brennender Holzkohle benutzt.
Die Weltproduktionsmenge der Johannisbrot-Frucht lag 2021 bei 51.907 Tonnen. Die größten Produzenten waren Marokko, Türkei, Libanon. Kleinere Mengen wurden in Algerien, Tunesien und Israel produziert. Die Hauptabnehmer sind die Nahrungsmittelindustrie (Babykost, Eiscreme, Soßen, Käse, Diabetikerprodukte, Limonade), die Kosmetik- und Pharmaindustrie (Tablettierhilfsmittel) und neuerdings Bio- und Naturproduktehersteller.