Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

integrierter Pflanzenschutz

Ein Verfahren, in dem alle zur Ertragssicherung zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sinnvoll aufeinander abgestimmt und entsprechend gezielt zum Einsatz kommen. Entscheidendes Kriterium hierfür ist, dass dabei die Schadorganismen unter einer wirtschaftlich tolerierbaren Schadensschwelle gehalten werden können, ohne dass es dadurch zu beträchtlichen Ertragsverlusten kommt.

Der chemische Pflanzenschutz bildet zwar nach wie vor einen zentralen Bestandteil des integrierten Pflanzenschutzes, doch richtet sich sein Einsatz hierbei sowohl nach ökonomischen als auch nach ökologischen Gesichtspunkten. Erst wenn der durch den vorliegenden Befall zu erwartende Ertragsverlust die Kosten für die Pflanzenschutzmittel und deren Anwendung übersteigt, sollten diese auch zum Einsatz kommen. Ihre Anwendung ist dann räumlich und zeitlich begrenzt, und ihr Charakter ist selektiv und nützlingsschonend. Der integrierte Pflanzenschutz erfordert daher vom Landwirt zum einen genaue Kenntnisse über die Höhe der wirtschaftlichen Schadensschwelle, zum anderen auch Kenntnisse, inwieweit sich diese durch biologische, ackerbauliche und wirtschaftliche Maßnahmen beeinflussen lässt. Zu solchen Maßnahmen zählt auch die Gestaltung des Agrarökosystems, um die Reduktion von Schaderregern und die Förderung ihrer Antagonisten zu erreichen.

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