Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Gyttja

Gyttja (auch Grauschlammboden oder Mudde genannt) ist ein subhydrischer Boden (Unterwasserboden) in gut durchlüfteten nährstoffreichen Gewässern. Der Name stammt von der schwedischen Bezeichnung für Schlamm.

Gyttjen sind oft reich an organischer Substanz, die durch weitgehenden Abbau pflanzlicher und tierischer Stoffe entstanden ist. Eisenoxide (Fe II, III) färben den Boden olivgrün, grau oder bräunlich-grau. Die Färbung von Gyttja variiert, vor allem nach dem organischen Gehalt. Böden mit hohem organischen Anteil sind braun (bis olivbraun) gefärbt, solche mit höherem mineralischen Anteil meist grau. Kalkreiche Gyttja, im Übergang zur Seekreide, kann hellgrau bis fast weiß gefärbt sein.

Nach Trockenlegung können Gyttjen aufgrund des reichen Nährstoffangebotes und ihres guten Wasserhaltevermögens landwirtschaftlich genutzt werden, neigen jedoch zum Quellen und Schrumpfen. Kalkreiche Formen dieses Bodentyps weisen ein Fco/ … -Profil auf (c von carbonatisch). Entwässerte Gyttjen sind im Ostseeraum (Schweden, Finnland, Polen) stellenweise für landwirtschaftliche Nutzung von Bedeutung. 

 

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