Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

grünes Wasser

Als grünes Wasser wird die Menge an Regenwasser bezeichnet, die im Boden gespeichert ist. Dieses Wasser nehmen Pflanzen während ihrer Wachstumsphase auf. Je nach Klimazone ist die Menge der Niederschläge sehr unterschiedlich: Zur Verdeutlichung: 1 Millimeter Niederschlag bedeutet 1 Liter Regen pro Quadratmeter. Der durchschnittliche Niederschlag in Deutschland liegt bei ca. 700 Millimetern oder 700 Litern pro Quadratmeter. In Brandenburg bei 500 Millimetern, im Voralpenland bei 1.800 Millimetern.

Bedeutsam sind natürlich auch die Verdunstungsrate (Temperatur- und Windverhältnisse), die Bodenbeschaffenheit (Fähigkeit zur Wasserspeicherung) sowie Zeitpunkt und Menge der Niederschläge. So sind einzelne schwere Schauer oder Gewitter für das Pflanzenwachstum wenig nützlich, weil das Wasser abfließt, statt in den Boden einzusickern. Auch Regen, der außerhalb der Wachstumszeit der Pflanzen fällt, kann von diesen nicht genutzt werden.

Aufteilung von Niederschlag in grünes und blaues Wasser
Aufteilung von Niederschlag in grünes und blaues Wasser

Ein Teil des Niederschlags wird im Boden aufgenommen und steht anschließend Pflanzen zur Verfügung (grünes Wasser).
Pflanzen geben aufgenommenes Wasser durch Transpiration an die Atmosphäre ab.
Ein anderer Teil des Niederschlags verdunstet ungenutzt aus dem Boden oder von der Oberfläche der Pflanzen (Interzeption).
Schließlich fließt auch Wasser an der Oberfläche oder ins Grundwasser ab (blaues Wasser).
Quelle: WBGU

Generell wird unterschieden zwischen

(s. a. Wasserfußabdruck)

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