Europäische Wirtschafts- und Währungsunion
Mit dem Vertrag von Maastricht völkerrechtlich verbindlich beschlossener Baustein der Europäischen Union, der als wesentliche Elemente die Einführung des Europäischen Binnenmarktes, der gemeinsamen Währung (Euro) mit hoher Preisniveaustabilität und die Schaffung der Europäischen Zentralbank umfasst, ergänzt durch eine vollständige Liberalisierung des Kapitalverkehrs.
Landwirtschaftsbezogene Auswirkungen der EWWU:
- Mögliche Kostenvorteile in grenznahen Regionen für den Einkauf sowie Erlösvorteile für den Verkauf im Nachbarland durch die Beseitigung der Wechselkursrisiken und der Aufwendungen beim Umtauschen der Währungen
- Erhöhte Bereitschaft grenzüberschreitende Geschäfte zu tätigen durch die leichtere Vergleichbarkeit der Preise
- Andererseits Angleichung heute noch unterschiedlicher Preisniveaus als Folge der größeren Preistransparenz
- Größere Chancen für landwirtschaftliche Unternehmen und deren Zulieferer und Abnehmer ihre wirtschaftliche Tätigkeit transnational auszuüben
- Verdeutlichung von Wettbewerbsverzerrungen, z.B. durch unterschiedlich strenge Umweltschutzgesetze
- Geringere Gefahr des "Exports" von Arbeitsplätzen und geringerer Rationalisierungszwang wegen des wegfallenden Aufwertungsdruckes auf die D-Mark
- Ökonomische Vorteile aus der Fakturierung in der eigenen (Euro-) Währung, statt wie bisher bei 50 % des Außenhandels in Dollar
- Dadurch erhöhte Chancen, weltweit gewisse Mindeststandards in den Bereichen Umwelt und Soziales zu erreichen, was gerade für die Agrarwirtschaft im Gefolge der aktuellen Liberalisierung der Weltmärkte bedeutsam ist
Größeres Gewicht der Europäer im Außenhandel und bei den Verhandlungen über Wirtschaftsfragen auf Weltebene (z.B. WTO)
Weitere Informationen: