erdelose Kulturverfahren
Der Anbau von Pflanzen außerhalb des gewachsenen Bodens unter Verwendung von mehr oder weniger sterilen Substraten oder in reiner Nährlösung vor allem im Gartenbau.
Mögliche Gründe für den Einsatz von erdelosen Kulturverfahren:
- Die ursprünglichen Böden sind durch schwer bekämpfbare bodenlebende Schaderreger (z.B. Nematoden) sehr stark verseucht.
- Die Böden sind in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften so stark verändert (z.B. Sauerstoffmangel, Versalzung), daß eine normale Kultur unmöglich ist.
- Die Wasser- und Nährstoffzufuhr kann häufig besser an die Bedürfnisse der Pflanzen angepaßt werden.
- Die Wasser- und Nährstoffzufuhr kann verhältnismäßig einfach und sicher automatisiert werden.
Gegen erdelose Kulturen sprechen folgende Risiken und Nachteile:
- höhere Investitionskosten
- Abhängigkeit vom Funktionieren technischer Steuer- und Regelgeräte
- Notwendigkeit regelmäßiger Kontrolle der Nährlösungszusammensetzung und -zufuhr
- geringe Toleranz gegenüber Fehlern (erhöhtes Kulturrisiko)
- mögliche rasche Krankheitsverbreitung über Nährlösungskreislauf