Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Einheitshof/-haus

Auch Einhof/-haus; landwirtschaftliches Gebäude, das die Wohn- und Wirtschaftsfunktionen unter einem Dach vereint. Gewöhnlich bestehen jedoch kleinere Nebengebäude, wie Geräteschuppen, Ställe, Altenteilerhaus u.ä. Verbreitungsgebiete des Einheitshofes in Mitteleuropa sind Süddeutschland, Norddeutschland, Lothringen, Schweizer Jura und Engadin. Im übrigen Europa findet sich der Einheitshof auf den Britischen Inseln, in Dänemark und in NW-Spanien.

Je nach der Art der Raumerschließung unterscheidet man Längseinheitshof, Quereinheitshof und Zentralbau. In Süddeutschland herrscht der quergeteilte Einheitshof vor, bei dem Wohn- und Wirtschaftsgebäude quer zur Firstlinie nebeneinander angeordnet sind, mit Türen und Toren gewöhnlich zur Traufseite. Beispiele sind das Schwarzwaldhaus und das Alpenvorlandhaus.

In Norddeutschland dominieren das längsaufgeschlossene Einheitshaus in den Typen des sogenannten Niedersachsenhauses und des Gulf(ein)hauses, beide auch als Niederdeutsches Hallenhaus gekennzeichnet. Besonders bekannter Typ des Gulfhauses ist der Eiderstedter Haubarg.

(s. a. Hofformen)

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