Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Disparitäten, räumliche

Unter räumlichen (oder auch regionalen) Disparitäten werden alle Abweichungen der Teilräume beispielsweise der Bundesländer oder der Kreise gegenüber dem Wert der übergeordneten Maßstabsebene („paritätische Referenzverteilung“), beispielsweise dem Nationalstaat, verstanden. Die Abweichungen werden meist in Statistiken numerisch und in Karten über Klassen mit entsprechenden Kennzeichnungen beschreibend dargestellt. Zur (vergleichenden) Analyse bedient man sich entsprechender Verteilungsanalysen (Varianzanalysen auf der Basis von Streuungen, Gini-Koeffizienten, Unterschieden zwischen oberen und unteren Quantilen – meist Quartilen, Quintilen oder Dezilen – sowie den Abständen zwischen den Extremwerten) oder der Abweichung vom arithmetischen Mittel.

Der Abbau räumlicher Disparitäten hat sowohl innerhalb der Europäischen Union (EU), als auch innerhalb der Nationalstaaten Verfassungsrang. Dennoch haben sich die Disparitäten auf nahezu allen Maßstabsebenen in den letzten Jahrzehnten (wieder) verstärkt. Der Grund hierfür ist das Spannungsverhältnis aus Wachstums- und Ausgleichspolitik bzw. der Widerspruch aus den Zielsetzungen einzelner Fachpolitiken gegenüber den eher schwachen Instrumenten der Kohäsionspolitik. (Dangschat, J. ARL 2018)

Pfeil nach linksDirektzahlungenHausIndexDistickstoff(mon)oxidPfeil nach rechts