Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

agrimonetäres System

In der Zeit vor der Währungsunion ein System zur Umrechnung der in den Agrarmarktordnungen in ECU festgesetzten Preise in die jeweilige Landeswährung. Das agrimonetäre System hatte zur Aufgabe, die Folgen von Wechselkursänderungen zwischen den verschiedenen Währungen auf die Agrarpreise abzumildern. Es basierte auf der Verwendung landwirtschaftlicher Umrechnungskurse (sogenannter "Grüner Kurse"). Allerdings konnte auch durch dieses System nicht verhindert werden, daß die Wechselkurse der Mitgliedsländer auf den Devisenmärkten schwankten, mit der Folge, daß Landwirte oder Händler bei einer Aufwertung ihrer Landeswährung für die in ECU festgesetzten Preise oder Beträge einen niedrigeren Gegenwert in Landeswährung erhielten.
Mit der Einführung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) gehören für deren Teilnehmer die agrimonetären Probleme der Vergangenheit an. Die ab 1.1.1999 festen Wechselkurse zwischen den Teilnehmerländern machen das spezifische Währungssystem für die Landwirtschaft überflüssig. Preise, Prämien und Ausgleichszahlungen werden in Euro festgelegt und in Euro ausgezahlt. Allerdings soll ab dem 1.1.1999 ein neues System das Verhältnis zwischen den Teilnehmern der Währungsunion und den Nicht-Teilnehmern regeln.

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