Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Unterlage

Bezeichnung für den unteren Teil einer Gehölzpflanze (Wurzel mit einem Teil vom Stamm). Eine Unterlage wird meist beim Veredeln von verholzenden Pflanzen verwendet, kann aber auch bei Gemüsepflanzen Anwendung finden und besteht aus dem Wurzelsystem einer Pflanze und einem Teil des Stammes. Auf die Unterlage wird eine weitere Sorte der gleichen botanischen Familie veredelt, nur in dieser nahen Verwandtschaft sind einige erfolgreiche Verbindungen möglich. Die Sorte mit den gewünschten Frucht- oder Blüten-Eigenschaften nennt man Edelreis oder Edelauge.

Üblicherweise wird ein kurzes Stück eines Zweiges oder eine Knospe (das „Auge“) mit den Techniken Pfropfen oder Okulieren verbunden. Die Unterlage liefert nicht nur die Versorgung des veredelten Triebes mit Wasser und Nährstoffen, sondern hat auch starken Einfluss auf die Edelsorte. So werden verschiedene Faktoren wie Wuchsstärke, Fruchtgröße, -ausfärbung, -reifezeit oder Blütenansatz und Blütenfarbe je nach Unterlage beeinflusst.

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