Ackerrandstreifen
Ackerrandstreifen sind Saumbiotope mit hoher ökologischer Bedeutung für den Biotopverbund, als Lebensraum und Nahrungshabitat für Insekten, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger. Sie erhöhen die Strukturvielfalt auf oftmals monotonen landwirtschaftlichen Nutzflächen. Auf diesen Randbereich an Äckern, erfolgt kein Einsatz von Herbiziden und Pflanzenschutzmitteln damit sich dort Ackerwildkräuter und die an sie angepasste Tierwelt ausbreiten und überleben können.
Die einst weit verbreiteten und artenreichen Pflanzensippen der Ackerrandstreifen sind inzwischen durch verstärkten Dünger- und Herbizideinsatz und die intensive Bewirtschaftung der Äcker hochgradig gefährdet.
Im Unterschied zu Blühstreifen, die im Frühjahr mit einer Blühmischung angesät werden, ist das Ziel der Ackerrandstreifen die Förderung der am Standort bodenbürtigen Ackerwildkräuter (Segetalpflanzen). Aufgrund seiner Randständigkeit kann er zu den Saumbiotopen gezählt werden.
Einzelne Bundesländer fördern, kofinanziert von der Europäischen Union, im sogenannten Ackerrandstreifenprogramm die Schaffung dieser Areale, indem sie Ausgleichszahlungen an die teilnehmenden Landwirte leisten. Besonders in den 1980er Jahren waren Ackerrandstreifen ein fast bundesweit verbreitetes Schutzkonzept, das jedoch aufgrund des bürokratischen Aufwandes aktuell stark rückläufig ist. Obwohl es sehr starke Hinweise dafür gibt, dass die fortschreitende Ertragserhöhung in der europäischen Agrarlandschaft auch die Zahl gefährdeter Ackerwildkräuter weiter ansteigen lässt.
Durch Ackerrandstreifen wird nicht nur die Artenvielfalt gefördert. Es können sich dort auch natürliche Gegenspieler von Schädlingen entwickeln, wie eine Studie auf Schweizer Weizenfeldern ergab.
Größere Flächen, die man nach diesem Konzept bewirtschaftet, werden als Schutzäcker bezeichnet.
Weitere Informationen:
- Artenreicher Ackerrandstreifen (SMEKUL)
- Richtlinie für das Ackerrandstreifenprogramm 2021-2025 (Stadt Heilbronn)