Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Egart(en)wirtschaft

Heute seltene und kleinräumig organisierte Form des Grünlandes im Wechsel mit Ackerbau in Süddeutschland (Mittelgebirgslagen) und im deutschsprachigen Alpenraum mit der Unterscheidung in Naturegart und Kunstegart. Der wesentliche Bestimmungsgrund für die zunächst extensiv betriebene Egartwirtschaft wird in der Selbstversorgung gesehen.

An der Wende zum 17. Jh. zeichneten sich an einigen Stellen - oft in enger Nachbarschaft zu Flächen mit Dauergrünland - stärker differenzierte Abfolgen ab: Zunächst wurde Hafer, dann zwei Jahre hintereinander Weizen und schließlich Gerste geerntet, ehe man die kleinteiligen oft in Hanglage befindlichen Flächen acht bis zehn Jahre als einmähdige Wiese nutzte. Im Schwarzwald wurden nach der Weide- bzw. Wiesennutzung häufiger die abgschälten Grassoden verbrannt und die Asche als Dünger für die periodisch stattfindende Ackernutzung aufgebracht. In der Eifel nannte man diese auch dort geübte Praxis Schiffelwirtschaft.

(s. a. Feld-Gras-Wechselwirtschaft)

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