Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Esch

Nach Martiny (1926) eine einst isoliert in der Wildnis gelegene, der Bodenbeschaffenheit nach begrenzte, häufig sich etwa 1 - 2 km im Durchmesser ausdehnende Feldfläche oft von elliptischer Form. Auf den relativ trockenen Fluren der Esche hatten die verschiedenen Altbauern ihren Anteil, meist mit Langstreifen in Gemengelage der Parzellen. Auch ein hofnahes Auftreten war möglich. Der Esch unterlag früher dem Flurzwang, so dass er von allen Besitzern gleichzeitig bestellt und abgeerntet werden mußte und nach der Ernte als gemeinsame Wiese diente. Daher durften die einzelnen Anteile nicht in der Art des Kamps durch Gräben, Hecken oder Zäune eingefriedigt werden. Der Esch stellt in der weiteren Flurentwicklung die Kernflur dar und wird von jüngeren Flurerweiterungen umgeben. Die sandigen Geestrücken des nordwestdeutschen Flachlandes sind das Hauptverbreitungsgebiet. Auf den Eschfluren kam es häufig zu "ewigem Roggenbau", der mit einer intensiven Plaggendüngung verbunden war, was zu einer Erhöhung um 1 - 2 m gegenüber der Umgebung führte.

Die zugehörige Siedlungsform wird nach Müller-Wille (1944) als Drubbel bezeichnet. Möglicherweise ist er aber in vormittelalterlicher Zeit nicht die primäre Siedlungsform, ebensowenig wie der streifenförmig parzellierte Esch die älteste Flurform darstellt. Vielmehr sollen zu dieser Zeit zunächst locker verteilte Höfe mit blockförmigen Ackerlandparzellen vorhanden gewesen sein, die später in Streusiedlungen mit streifenförmigem Esch übergingen.

(s. a. Plaggenesch)

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