Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Nutzpflanze

Pflanze ohne systematischen Anbau in natürlichen Beständen (Beeren, Pilze, Früchte, Farbstoffe, Fasern, Blumen, Zierpflanzen, Holz, Drogen, Gummi usw.) im Gegensatz zur Kulturpflanze. Ihre Nutzung erfolgt durch Sammeltätigkeit.

Nutzpflanzen finden als Nahrungs- oder Futterpflanzen sowie als nachwachsende Rohstoffe / Bioenergie Verwendung. Der Begriff Nutzpflanze setzt somit den Fokus auf den direkten Nutzen für den Menschen. Der ökologische Wert und der Wert einer Pflanze im Gesamtsystem Erde werden dabei nicht einbezogen.

Früher ernährten sich die Menschen von mehreren tausend Nutzpflanzenarten. Heute sind es nur noch rund 150, beim Großteil der Weltbevölkerung sogar nur 12. Dabei hätten wir doch so viel Auswahl! Von den etwa 400.000 bekannten Pflanzenarten weltweit, sind rund 30.000 für den Menschen genießbar. Da wundert es, dass die Menschheit mit nur 30 Arten 95 Prozent ihres Kalorienbedarfes deckt. Die drei Haupternährer machen dabei Weizen, Reis und Mais aus. Sie decken die Hälfte des weltweiten Energiebedarfs aller Menschen.

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges nahm die Anzahl der in Deutschland angebauten Kulturpflanzenarten stark ab, denn die Landwirte spezialisierten sich immer mehr auf bestimmte Arten und intensivierten deren Anbau. Heute wird in Deutschland nur noch ein Bruchteil aller theoretisch anbaubaren Arten genutzt. Dazu zählen etwa:

Knapp die Hälfte der Fläche Deutschlands steht den Bauern zur landwirtschaftlichen Nutzung zur Verfügung. Über 60 Prozent dieser landwirtschaftlich genutzten Fläche bepflanzen die Bauern mit lediglich fünf verschiedenen Kulturarten. Im Anbau befinden sind vorwiegend moderne Zuchtsorten.

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