Integration
1. Häufig auch Ökologisierung genanntes Konzept der flächendeckend umweltschonenden - d.h. in der Regel extensiveren - Landbewirtschaftung (Kombinationsprinzip). Gleichzeitig wird als Ziel die Einführung des ökologischen Landbaues auf der gesamten Fläche vorgegeben. Beim Vernetzungsprinzip innerhalb des Integrationskonzeptes sind Agrarflächen und die Flächen ungenutzter bzw. ökologisch gezielt bewirtschafteter, naturnaher Biotope zwar getrennt, aber eng benachbart und letztere konsequent vernetzt. Das Vernetzungsprinzip verspricht einen größeren ökologischen Erfolg als das Kombinationsprinzip, insbesondere hinsichtlich der Artenvielfalt. (Insellandwirtschaft, Segregation)
2. Begriff zur Kennzeichnung wirtschaftlicher Organisationsformen in der Landwirtschaft, welche zunächst in den USA in Verbindung mit dem Entstehen agrarindustrieller Unternehmen vor allem im Bereich der Nutztierhaltung aufgekommen sind. Es werden unterschieden die horizontale (z.B. Erzeugergemeinschaft) von der vertikalen Integration (z.B. Vertragslandwirtschaft). Der Druck zur Integration ergibt sich vor allem aus den Rahmenbedingungen des Marktes. Zu diesen gehören:
- Erschöpfte Absatzpotentiale durch Überschußproduktion
- Veränderte Bedürfnisse/Verbraucherwünsche
- Nachlassende Subventionsbereitschaft des Staates
- Konzentration im Lebensmittelhandel (10 Großunternehmer des Lebensmittelhandels deckten 1996 in Deutschland 81,4 % des Gesamtumsatzes ab)
- Konzentration in der Vermarktung (bundesweit decken von 550 Mühlen knapp 10 Betriebe 70 % des Marktanteils ab; die Zahl der Landhandelsunternehmen belief sich 1980 auf 1603 Unternehmen, 1991 auf 988).
- Zunehmende Auslandskonkurrenz