Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Agrarmarkt

Agrarmärkte sind ökonomische Orte, die dem Ausgleich von Angebot und Nachfrage von Agrargütern, sowie der Preisbildung dienen. In ihm vollzieht sich die Gesamtheit aller Handelsbeziehungen beim Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Dabei sind bestimmte Marktelemente wie Angebot, Nachfrage, Preisbildung und Wettbewerb wirksam. Der Agrarmarkt lässt sich nach Reichweite, Häufigkeit der stattfindenden Handelsbeziehungen, umgeschlagenen Agrarerzeugnissen und Verwendungszweck der Produkte gliedern.

Die Märkte für Agrarprodukte sind verschiedensten Einflüssen ausgesetzt, die über die Einzelmärkte hinweg von Bedeutung sind. Hierzu gehören auf globaler und regionaler Ebene sowohl politische Aspekte (z.B. unilaterale Handelspolitik sowie bi- und multilaterale Abkommen, Agrar-, Ernährungs- und Qualitätspolitik, Tier- Natur- und Verbraucherschutz) wie auch die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen (z.B. Wirtschafts- und Einkommensentwicklung, Wechselkurse, Strukturen der Land- und Ernährungswirtschaft, Strukturbrüche durch wirtschaftliche oder sonstige Krisen). Auch Faktoren wie Bevölkerungswachstum, Entwicklung der menschlichen Ressourcen, Lebensart und Verzehrgewohnheiten wirken auf die Nachfrage nach Nahrungsmitteln weltweit ein.

In der Mehrzahl der Staaten ist das freie Spiel der Marktelemente durch (über-)staatliche Eingriffe in das Marktgeschehen stark eingeschränkt. Die Preise sind oft manipuliert. So unterstützt das BMEL durch Exportmaßnahmen deutsche Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte.

Innerhalb der EU waren die Agrarmärkte traditionell stark reguliert (z. Bsp. Milchquote). Der staatliche Einfluss ist jedoch durch die EU-Agrarreformen der letzten beiden Jahrzehnte stetig zurückgegangen, so dass die Entwicklungen an den Weltmärkten und internationale Agrarterminmärkte eine immer größere Rolle bei der Preisbildung spielen.

Die globalen Agrarmärkte erhalten für die Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung eine zunehmende Bedeutung. Vor allem China hat einen stark steigenden Bedarf an Nahrungs- und Futtermitteln. Das Besondere des Agrarmarktes ist, dass zumeist vielen Anbietern (den Bauern) nur wenige Nachfrager (Großhändler, Ketten) gegenüberstehen. Mittel- und langfristig steigen die Agrarpreise deshalb wesentlich schwächer als andere Preise, fallen sogar bisweilen. Bei gleichzeitig steigenden Kosten stagniert bzw. sinkt so das Einkommen der Landwirte. Die ökonomisch schwächsten Bauern geben ihre Betriebe auf. Die frei werdenden Produktionskapazitäten, vor allem Flächen, werden von wachstumsfähigen Betrieben übernommen.

Agrarmärkte weisen in vielen Ländern eine sogenannte X-Struktur auf. Dies bedeutet, daß die Marktstruktur hinsichtlich der Zahl von Anbietern und Nachfragern auf den einzelnen Ebenen sehr unterschiedlich ist. Sie reicht von einer großen Anzahl von Betrieben der agrarischen Urproduktion über eine geringe Zahl von Einkaufszentralen für verarbeitete Agrarprodukte bis hin zu einer sehr großen Anzahl von Verbrauchern. In den Übergangsbereichen sind verschiedenste Ebenen des Handels und des Ernährungsgewerbes angesiedelt.

Die Vermarktungsquote landwirtschaftlicher Betriebe weist erhebliche räumliche und zeitliche Unterschiede auf. Generell steigt sie mit der volkswirtschaftlichen Differenzierung. Die Extreme liegen einerseits bei den Marktfruchtbetrieben der Industrieländer mit über 90 % und andererseits bei einer völlig fehlenden Marktorientierung in marktfernen Räumen mancher Entwicklungsländer. Außerdem steigt die Vermarktungsquote bei Marktfruchtbetrieben i.d.R. mit der Betriebsgröße.

Der Agrarmarkt läßt sich nach Warengattungen (Getreide, Ölsaaten, Vieh) oder nach seiner räumlichen Reichweite (lokal, regional, national, international) untergliedern.

Innerhalb der EU waren viele dieser Märkte traditionell stark reguliert. Der staatliche Einfluss ist durch die EU-Agrarreformen der letzten beiden Jahrzehnte jedoch stetig zurückgegangen, sodass die Entwicklungen an den Weltmärkten und die internationalen Agrarterminmärkte eine immer größere Rolle bei der Preisbildung spielen. Steigende und stark schwankende Preise kennzeichnen die globale Preisentwicklung bei Agrarrohstoffen seit 2007. Verbesserte Transparenz und eine angemessene Regulierung der Agrarterminmärkte soll dazu beitragen, mögliche negative Effekte von Finanzinvestoren einzudämmen sowie Unsicherheiten über Angebot und Lagerbestände zu verringern und so die Preisbildung zu stabilisieren.

Der Begriff Weltmarkt bezeichnet die grenzüberschreitenden Güterströme.

Die Nachfrager nach Agrargütern verteilen sich auf 5 Gruppen:

Agrarmarkt - Fachbegriffe
ab St Abkürzung für "ab Station". Der Käufer trägt die Frachtkosten ab dem vereinbarten Ort; kann auch ab Hof des Landwirts sein (maßgebend ist eingeladenes Gewicht und Qualität)
ARAG Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen, Gent
Arbitrage Ausnutzung von unterschiedlichen Kursen beim gleichzeitigen Kauf und Verkauf von Ware an verschiedenen Märkten (Börsen), in verschiedenen Kontraktmonaten, zwischen dem Kassa- und dem Terminmarkt oder von unterschiedlichen, aber zueinander bezogenen Waren.
ASN Englische Abkürzung für "Advance Shipping Notice" (Versandvorabmitteilung). Mitteilung über die voraussichtliche Ankunft der Ware beim Empfänger. Die ASN enthält den voraussichtlichen Ankunftstermin, die Mengen und sonstige Spezifikationen. Die ASN muß vom Lieferanten an den Empfänger der Ware gesendet werden, bevor die Ware geliefert wird. Siehe auch "Avis / Lieferavis."
Avis / Lieferavis Mitteilung über die voraussichtliche Ankunft der Ware beim Empfänger. Das Lieferavis enthält den voraussichtlichen Ankunftstermin, die Mengen und sonstige Spezifikationen. Der Lieferavis muss vom Lieferanten an den Empfänger der Ware gesendet werden, bevor die Ware geliefert wird. Siehe auch "ASN."
Baissier / Bear Als Baissier oder Bear bezeichnet man den Spekulanten, der glaubt, dass die Preise zu hoch sind und ein Preissturz folgen wird.
bearish Marktverhältnisse, die fallende Kurse erwarten lassen.
Basis

Preis-Differenz zwischen nächstfälliger Waren-Terminmarktnotierung und dem aktuellen Kassa-Preis vor Ort. Die jeweilige, individuelle „Basis" ist für den Hedger von größter Bedeutung. Sie resultiert letztlich aus den abweichenden Paritäten und zeitlichen Vorgaben (Umschlag- und Transportkosten zu den jeweiligen Lieferorten), aus der Summe der Haltekosten (z.B.: Lagerkosten, Schwund, Versicherungsprämien, entgangener Zins bis zum nächstmöglichen Liefertermin), dem „Händlerlohn" und dem aktuellen Angebot und Nachfrage der speziellen Ware.

bez Bezahltkurs = Preis eines tatsächlichen Geschäftes.
bfn brutto für netto. Der Preis richtet sich nicht nach dem Nettogewicht, sondern nach dem Bruttogewicht; - Verpackung wird nicht in Abzug gebracht.
Brief Preisforderung eines potentiellen Verkäufers.
Broker/Börsenmakler Mittelsmann, der Kauf- oder Verkaufsorders für Kunden an bestimmten Börsen durchführt; für seine Dienste fordert der Broker eine Provision.
Cash/Settlement/Barausgleich Anstelle der Lieferung der eigentlichen Ware aus einem „Terminkontrakt" an einer Warenterminbörse wird der entsprechende Geldwert bei Fälligkeit eingefordert/überwiesen.
cfr Cost and Freight = Kosten und Fracht.
Bei Vereinbarung dieser Handelsbedingung muss der Verkäufer alle notwendigen Kosten und die Fracht für den Transport von seinem Grundstück bis zum vereinbarten Bestimmungshafen tragen. Er muss auch die Ausfuhrgenehmigung sowie sonstige amtliche Bescheinigungen beschaffen, die für die Ausfuhr notwendig sind. Sollte der Käufer ein Ursprungszeugnis verlangen, wird ihm dieses jedoch in Rechnung gestellt. Das Risiko des Unterganges des Schiffes, das der Beschädigung der Waren und das weiterer Kosten, die nach Verladung an Bord entstehen, geht allerdings auf den Käufer über.
Chart Grafik, die sämtliche Kurs-/Preisbewegungen einer Ware für einen bestimmten Zeitraum, ähnlich einer Fieberkurve, widerspiegelt.
cif Cost, insurance, freight = Kosten, Versicherung, Fracht. Die Ware wird frei Bestimmungshafen angeboten; d.h. Lieferung frei an Bord „Ablade-/Löschhafen", einschließlich Versicherung und Fracht bis zum Hafen (z.B. Weizen cif Hamburg: x Euro: d.h.: Weizen kostet x Euro/t frei Hamburg). Der Käufer trägt die Transportgefahr.
EFP-Kontrakte EFP steht für "Exchange für Physicals". Austausch von Futures (Warenterminkontrakten) im Zusammenhang mit physischen Kontrakten; d.h. Kontrakten, bei denen die Ware auch gegenständlich gehandelt wird. Bei den der Preisabsicherung dienenden Börsentransaktionen kann der Preis auch außerhalb des Börsensystems abgesprochen werden. In der Regel liegen Prämiengeschäfte zugrunde, bei denen der Preis am physischen Markt über die Börsennotierung für den Liefermonat abgeleitet wird. Die Abschlüsse am physischen Markt werden durch Futurekäufe gedeckt, die später aufgelöst werden. Jeder Marktteilnehmer muss seine individuelle Basis ermitteln (s.o., Differenz zwischen Kassapreis und dem Preis des nächstmöglichen Futurekontraktes).
faq Fair average quality = Handelsklausel für Ware mittl. Art und Güte.
fas Free alongside ship = frei bis an die Seite des Schiffs.
Der Verkäufer hat die Ware auf seine Kosten und Gefahren längsseits des vom Käufer benannten Schiffs zu liefern.
fca Free Carrier = frei Frachtführer. Der Verkäufer hat dann seine Verpflichtung erfüllt, wenn er die verkaufte Ware zum Export frei gemacht hat und an dem im Kaufvertrag vereinbarten Ort einem, vom Käufer benannten Frachtführer, übergeben hat. Hierbei gilt als Frachtführer, wer sich durch einen Beförderungsvertrag verpflichtet, die Beförderung über Schiene, Straße, Luft, See oder Binnengewässer sowie einer möglichen Kombination dieser Transportarten durchzuführen oder durchführen zu lassen.
ffr Frachtfrei. Der Verkäufer hat die Ware kostenfrei an den vereinbarten Ort zu liefern; der Käufer trägt die Transportgefahr. fob Free on board (frei an Bord). Der Verkäufer hat die Ware frei an Bord des Schiffes im Hafen liefern.
fr.F. Frei Fuhre. Der Verkäufer hat die Ware kostenfrei in den LKW zu liefern.
franco frei; der Verkäufer trägt die Fracht und die Transportgefahr; er liefert die Ware ohne Berechnung von Fracht- und Transportversicherungskosten bis zum bestimmten Ort (Bahnstation, Fluss- bzw. Seehafen).
Future Ausdruck für einen Terminkontrakt an einer Warenterminbörse (z. B.: an den Börsen in, Paris, London, Chicago, Leipzig u.a.).
Geld Preisgebot eines potentiellen Käufers.
Hedging Gegengeschäft am „Termin- oder Terminoptionsmarkt"; Zur Absicherung einer künftigen Transaktion am „Kassa-Markt". Beim Hedging werden Gegengeschäfte durchgeführt, um die Wirkung einer ungünstigen Preisentwicklung auf Lagerbestände oder andere frühere Engagements auszuschalten oder abzudämpfen; um das Verlustrisiko zu übertragen / - zu begrenzen. Wenn in Zukunft Ware am Kassamarkt gekauft werden soll, werden entsprechende Terminkontrakte gekauft (long hedge); wenn aber später am Kassamarkt Ware verkauft werden soll, werden frühzeitig Terminkontrakte verkauft (short hegde).
Incoterms International Commercial Terms Internationale Handelsklauseln, die der Vereinheitlichung des internationalen Handels dienen. Sie wurden erstmals 1936 von der Internationalen Handelskammer in Paris veröffentlicht wurden. Überarbeitet und jeweils den aktuellen Handelsbräuchen angepasst wurden sie in den Jahren 1953, 1967, 1980 und zuletzt 1990.
In den einzelnen Ländern herrschen z.B. oftmals unterschiedliche, meist traditionell entstandene Rechtsauffassungen. Zweck der Incoterms ist es daher, den Handelspartnern, die daran interessiert sind, ihre Verträge möglichst reibungslos abzuwickeln, einheitliche, international anerkannte Regeln zur Verfügung zu stellen und keinen der Partner zu benachteiligen.
Initial margin/ Ersteinschuss Als Sicherheitsleistung; wenn ein Kunde eine „Future-Margin/ Position" an einer Terminbörse eingeht, wird von ihm ein Ersteinschuss in bestimmter Höhe verlangt, um die spätere Erfüllung seiner Obligationen zu garantieren.
Margin call Eine „Nachschuss-Aufforderung" ( - ein „Margin call") erfolgt, wenn die aktuelle (tägliche) Kursbewegung für den Kunden ungünstig verlaufen ist und die zunächst geforderte Sicherheitsleistung den ergänzend festgelegten Mindesteinschuss (Maintainance margin) unterschritten hat (häufig werden um 75 % des zunächst verlangten Ersteinschusses als Mindesteinschuss gefordert) und die zwingend erforderliche Sicherheitsleistung wieder aufgefüllt werden muss, um die Position (den speziellen Kontrakt) im Terminmarkt auch weiter halten zu können (- wenn der Margin call nicht geleistet wird, wird der Kontrakt von der Börse liquidiert!).
Jan-März Zu Termingeschäft: Der Käufer hat pro Monat (in diesem Fall im Januar, Februar und März) Ware abnehmen.
Jan/März Zu Termingeschäft: Der Käufer hat die Wahl, innerhalb der Zeitspanne (in diesem Fall von Jan bis März) Ware abzunehmen.
Kassa-Ware Ware, die am „Kassa-Markt" zur sofortigen Lieferung bereitsteht. Heute gebraucht man diesen Begriff zum Teil auch für Ware, die auf "Ankunft" gekauft, oder auch verkauft, wird.
Liquidate Auflösen (liquidieren) einer offenen Position am Terminmarkt. Eine offene Kaufposition (open long) wird aufgelöst (glattgestellt) durch den Verkauf dieser offenen Position.. Bei einer offenen Verkaufsposition wird ein entsprechender Kontrakt zurückgekauft (short covering).
Liquitität Liquitität als Maßstab für einen „flüssigen Markt"; nur ein liquider Markt ermöglicht einen schnellen und wirkungsvollen Ein- und Ausstieg zum gegenwärtigen Marktkurs. Die Möglichkeit, Positionen schnell einzugehen und aufzulösen, ergibt sich aus einer möglichst großen Anzahl von Marktteilnehmern mit der Bereitschaft, zu kaufen und zu verkaufen; abzuleiten aus der Anzahl der am Terminmarkt jeweils gehandelten Kontrakte (vgl. auch: „Volumen").
loco Am Ort = Kauf einer Ware, die sofort vorrätig (greifbar) ist. Einfachste Form des Loko-Geschäfts ist „Ab-Hof-Verkauf" (loco-Hof-Verkauf).
Maturity Fälligkeit; Zeitraum, während dessen ein Terminkontrakt ggf. zur „Glattstellung" mit der effektiven Ware angedient werden kann (z.B. der Zeitraum zwischen dem ersten Tag der Andienungsanzeige und dem letzten Handelstages eines (des) Kontrakts.
Open interest /
offenes Interesse
Im Terminhandel ist dies die Anzahl aller noch nicht glattgestellten oder liquidierten Terminkontrakte. Da es immer nur ebenso viele offene Kaufpositionen wie Verkaufspositionen geben kann, werden entweder nur die gekauften oder die verkauften Kontrakte gezählt; nicht beide. Bei Optionen hat jede Optionsart seine eigene Anzahl ausstehender Kontrakte. Das „open interest" wird für Puts (Verkaufsoption) und Calls (Kaufoption) getrennt berechnet.
ppt Prompt = Die Lieferung hat umgehend, d.h. innerhalb von sieben Tagen, nach Geschäftsabschluss zu erfolgen.
Settlement Price Schlusskurs (an Warenterminmarktbörse); wird von der Clearingstelle der Börse anhand der letzten zwei Minuten der Börsensitzung ermittelt und festgelegt. Der Schlusskurs wird zur Bestimmung des täglichen Kurslimits in der nächsten Börsensitzung herangezogen; nach ihm werden alle Konten der Clearingmitglieder abgerechnet; nach ihn werden die Gewinne und Nachschussforderungen (margin calls) aller offenen Positionen ermittelt.
sof. Abkürzung für sofort. Die Ware muss innerhalb von drei Geschäftstagen nach Vertragsabschluss geliefert werden.
Spread Kursdifferenz unterschiedlicher Kontrakte: 1. Position, die in zwei verschiedenen Futureskontrakten eingegangen wurde, um einen Profit aus der Veränderung der Kursdifferenz zu ziehen (z.B. Kauf von Jan.- Schweinen und Verkauf von März-Schweinen (bull spread), um bei einer Verringerung der Kursdifferenz zu profitieren. 2. Der Kursunterschied zwischen zwei verschiedenen Futureskontrakten.
Termin Zeitpunkt (ggf. Tag) der Fälligkeit zur Lieferung, Bezahlung.
Termingeschäft /-kontrakt Individuelle Vereinbarung zwischen zwei Marktpartnern, eine jetzt gekaufte bzw. verkaufte individuell definierte Ware zu einem späteren Zeitpunkt zu bezahlen, zu übernehmen bzw. zu liefern (siehe auch „Jan-März" bzw. „Jan/März").
Tick Die kleinste erlaubte Kursänderung / Schwankung bei Termin-Kontrakten; die Kontrakte haben unterschiedliche Tick-Größen; Ticks können definiert sein als Preis je Maßeinheit in € oder Dollar usw.
Ust. / MwSt. Abkürzung für die zu zahlende Umsatzsteuer in Deutschland. Alle Preise in der Marktpreisberichterstattung sind üblicherweise Nettopreise. Um den Bruttopreis zu berechnen, muss die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) zum Nettopreis hinzugerechnet werden.
Volume (Umsatz / Volumen) An einer Warenterminbörse; Anzahl der gehandelten Kontrakte an einen Tag. Bei der Ermittlung der Umsatzzahlen gelten Kauf- und Verkaufsgeschäft als ein Kontrakt. Die Umsatzzahlen werden zum Abschluss des Börsengeschäfts ermittelt und täglich mit Bekanntgabe des „Settlement-Price" veröffentlicht.
Warenterminmarkt Plattform/ Handelsplatz zum Handel von spez. definierten (Future-)Kontrakten bestimmter Agrar- (oder auch sonstiger Produkte) mit Ziel der Preisabsicherung (- oder auch der Spekulation!). Käufer und Verkäufer treten nicht miteinander in Verbindung; durch die Vermittlung von „Brokern" wird eine von der Börse speziell definierte Ware (ein Kontrakt) - in bestimmter Menge und Güte - zu einem vorgegebenen Termin gehandelt. Ziel ist nicht die physische Lieferung der Ware, sondern nur die preisliche Absicherung zum Zeitpunkt der vorgesehenen Lieferung.
wggfr. Waggonfrei = der Verkäufer muss die Ware kostenfrei in den Waggon liefern.

Quelle: LWK (pers. Mitteilung, verändert)

(s. a. Vermarktung)

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