Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Produktionsfaktoren

Die Stoffe und Kräfte, welche Gütererzeugung bewirken.

Die wichtigsten Produktionsfaktoren der Landwirtschaft
Die wichtigsten Produktionsfaktoren der Landwirtschaft

Die zur Produktion erforderlichen und an Bedeutung zunehmenden unternehmerischen Fähigkeiten werden entweder dem Faktor "Arbeit" zugerechnet oder als eigenständiger, vierter Produktionsfaktor mit unterschiedlichen Bezeichnungen und Abgrenzungen (volkswirtschaftliche Begriffe wie "Dispositiver Faktor", "Humankapital") gewertet.

Zum Faktor Boden gehört die landwirtschaftliche Nutzfläche und damit vor allem deren natürliche Qualität, die durch Relief, Klima, Bodenart, Bonität u.ä. bestimmt wird. Die Boden- oder Flächenintensität wird in der Regel durch den Mengenertrag je Hektar ausgedrückt. Der Boden nimmt unter den drei Faktoren eine Sonderstellung ein, da er überhaupt erst die Voraussetzung für den Einsatz von Kapital und Arbeit schafft. Der Faktor Arbeit umfasst den körperlichen und geistigen Einsatz des Menschen im Produktionsprozess. Die aufgewendeten Arbeitsstunden je Hektar kennzeichnen den Grad der Arbeitsintensität. Zum Produktionsfaktor Kapital gehören alle baulichen und technischen Betriebsmittel wie Gebäude, Maschinen, Vieh, Dünger, Geld u.a. Durch Kapital wird einmal die Bodenproduktivität verbessert und vor allem die menschliche Arbeit ersetzt. Dies führte in den Industrieländern zu einer hohen Kapitalintensität innerhalb der Landwirtschaft.

Einzelne Klimazonen sind durch unterschiedliche Kombinationen von Produktionsfaktoren gekennzeichnet, z.B. sind in ariden Regionen Arbeitskraft und Kapital teuer, der Boden demgegenüber billig. In gemäßigten Klimaten ist der Boden und die Arbeitskraft teuer, mit der Folge kleiner Betriebe, dem Ersatz von Arbeitskraft durch Kapital und höchster Flächenproduktivität.

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