Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Schwarzbrache

1. Typ der Brache, bei dem das Feld mehrfach umgepflügt wird, um das Erdreich zu durchlüften, die kapillare Verdunstung (Staubmulch) zu brechen und den Unkrautwuchs zu bekämpfen. In semihumiden Räumen (seit Jahrhunderten im Mittelmeerraum) versucht man mit der Schwarzbrache auch eine Anreicherung von Niederschlagsfeuchtigkeit zu erreichen. Dies wird durch die fehlenden Transpirationsabgaben durch Feldkulturen oder einer sonstigen Pflanzendecke erreicht. Die eingesparten Wassermengen sind allerdings gering. Messungen in den nördlichen Prärien der USA zeigen, daß von den 57,7 cm Niederschlag der 21monatigen Bracheperiode zehn bis 19 cm zurückgehalten wurden. Zudem kann Wasser nur unterhalb einer Tiefe von 20 cm gespeichert werden, da es direkt unter der Bodenoberfläche größtenteils durch Verdunstung verlorengeht. Die Schwarzbrache hat ihre Verbreitung in nicht-tropischen, halbariden Gebieten, wo nicht bewässert werden kann, z.B. mediterrane Länder, kontinentale Gebiete Nordamerikas und Osteuropas. Die absolute Schwarzbrache hat sich nicht bewährt.

2. Nach der Methodologie der EU-Strukturerhebungen jene bearbeitete oder nicht bearbeitete Flächen, die in der Fruchtfolge stehen, aber während des ganzen Wirtschaftsjahres keine Ernte erbringen. Schwarzbrache kann in folgenden Formen vorkommen:

Schwarzbrache ist nicht mit Zwischenfruchtbau und nicht mit aus der landwirtschaftlichen Erzeugung ausgeschiedenen Flächen zu verwechseln. Wesentliches Merkmal der Schwarzbrache ist, daß die Flächen i.a. für eine Vegetationsperiode ruhen, um sie zu verbessern.

(s. a. dry farming)

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