Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Mykorrhiza

Mykorrhiza (altgr. μύκης mýkēs ‚Pilz‘ und ῥίζα rhiza ‚Wurzel‘) bezeichnet eine Form des Zusammenlebens (Symbiose, auch Mutualismus) von Pilzen und Pflanzen, bei der ein Pilz mit dem Feinwurzelsystem der Pflanze verbunden ist. Die Mykorrhizapilze liefern der Pflanze Nährstoffe und Wasser und erhalten ihrerseits einen Teil der durch die Photosynthese der Pflanzen erzeugten Kohlenhydrate. Die Mykorrhizapilze verfügen über ein im Vergleich zur Pflanze erheblich größeres Vermögen, Mineralstoffe und Wasser aus dem Boden zu lösen, wodurch i. d. R. die Wasser-, Stickstoff- und Phosphat-Versorgung der mykorrhizierten Pflanzen verbessert wird. Zudem erhöht die Mykorriza die Trockenresistenz der Pflanzen und schützt die Pflanzenwurzel in gewissem Maße vor Schädlingen (Wurzelpathogenen).

In allen terrestrischen Ökosystemen spielt die Mykorrhiza eine wichtige Rolle für die Ernährung und das Wachstum der Pflanzen. Nur in sehr kalten und sehr trockenen Lebensräumen ist ihre Bedeutung geringer.

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