Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Energieeinsatz

Beim Energieeinsatz in der Landwirtschaft ist zwischen direkter und indirekter Energie zu unterscheiden. In den alten deutschen Bundesländern betrug der Gesamtenergieeinsatz 1990/91 412,3 PJ (Petajoule = 1015 Joule).

Für Gesamtdeutschland ist die Land- und Forstwirtschaft mit 2,6 % am Primärenergieverbrauch beteiligt.
Die Produktivität des Energieeinsatzes in der Landwirtschaft hat sich in der Vergangenheit trotz gestiegener Erträge wesentlich verschlechtert. Zwischen 1905 und 1975 verringerte sich das Verhältnis zwischen eingesetzter und "geernteter" Energiemenge um 55 %. 1905 wurden pro eingesetzter Energieeinheit noch 4 Einheiten an Nahrungsenergie erzeugt, 1950 etwa 2,7 Einheiten und 1975 lediglich 1,8 Einheiten an Nahrungsenergie. Die energetische Input-Output-Relation sank beispielsweise im Maisanbau von 1:3,7 (1945) auf 1:2,5 (1970). Sowohl die Erträge (in absoluten Zahlen) als auch die Arbeits- und Flächenproduktivität sind im gleichen Zeitraum dagegen deutlich gestiegen.
Der ökologische Landbau benötigt etwa 6,8 GJ Energieinput pro Hektar und Jahr, die konventionelle Variante etwa 21,6 GJ/ha pro Jahr. Dieser Mehraufwand wird hauptsächlich von dem intensiven Einsatz chemischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie vom höheren Zukauf von Fremdfuttermitteln verursacht. Für die gesamte bewirtschaftete Fläche ergibt sich ein Bruttogesamtaufwand an direkter und indirekter Energie von 1,6 PJ pro Jahr im ökologischen Landbau beziehungsweise 410,3 PJ pro Jahr in der konventionellen Bewirtschaftung.

Die CO2-Emissionen sind beim konventionellen Landbau um den Faktor 2,9 höher als beim ökologischen Landbau.

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