Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Embryotransfer

Implantation der Embryonen von Spendertieren oder von Embryonen, die durch In-vitro-Befruchtung entstanden sind, in den Uterus des Empfängertieres.

Die Generationenfolge bei den großen Nutztieren ist relativ langsam, was die Zahl der Nachkommen von weiblichen Hochleistungstieren beschränkt. Der große Vorrat an Eiern in den Ovarien wird im Normalfall nicht ausgenutzt. Durch das Proteohormon Gonadotropin kann die gleichzeitige Reifung mehrerer Eier stimuliert werden, welche sich nach der Befruchtung aus dem Uterus herausspülen und in andere, hormonell zur Ei-Aufnahme vorbereitete Tiere überführen lassen. Auch die Aufbewahrung der Embryonen bei tiefen Temperaturen und ihre spätere Implantation ist mit gutem Erfolg (44 %) heutige Routine.

Das Verfahren ermöglicht das Sortieren von männlichen und weiblichen Embryonen und den rationellen Transfer des besten Zuchtmaterials.

Im Vergleich zur künstlichen Besamung ist der Embryotransfer noch von geringer Bedeutung. Lediglich für die Züchtung von Hochleistungstieren ist er heute eine gängige Methode. In günstigen Fällen können ausgehend von einer Kuh innerhalb eines Jahres bis zu 50 Kälber entstehen.

Mit dieser Technik wird als weiteres Element des Strukturwandels auch die Erneuerung und Vermehrung des Tierbestandes aus der Landwirtschaft ausgelagert und der Kontrolle der Bauern weitgehend entzogen.

Pfeil nach linksEmbryosplittingHausIndexEmissionPfeil nach rechts