Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Bodenschutz

Sämtliche Maßnahmen, die den Boden als Fläche, in seiner Substanz, seiner Produktivität und seinen (ökologischen) Funktionen erhalten, Bodenbelastungen vermindern oder verhindern und eine ökologisch schonende Bodennutzung fördern. (Bundesbodenschutzgesetz)

1999 empfahl die Enquete Kommission „Nachhaltiges Deutschland“ den täglichen Flächenverbrauch auf 30 ha im Jahr 2020 zu begrenzen. Flächenverbrauch  bedeutet die Inanspruchnahme oder Überbauung von Böden durch Siedlung und Verkehr. Zu diesem Ziel bekennt sich die Bundesregierung im Koalitionsvertrag. Doch die seit 2008 von über 100 ha je Tag abnehmende Tendenz sinkt nicht deutlich genug, um das Ziel zu erreichen. 2014 lag der tägliche Flächenverbrauch bei 70 ha je Tag.

Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche*
Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche

Quelle: UBA

Der Verlust von Böden ist allerdings ein globales Problem. Seit 2016 gelten die Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Der Schutz des Bodens und seine nachhaltige Nutzung sind jetzt Teil der globalen Agenda. Internationale Initiativen fördern den Bodenschutz, der Umwelt- und Entwicklungsagenden verbindet.

Bodenschutz sichert die Ernährung, ist Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel, nachhaltiges Wassermanagement, Biodiversitätsschutz und Landschaftsrehabilitierung. Er schafft Beschäftigung im ländlichen Raum und ist Basis der Wirtsschaftsentwicklung und sozialen Sicherung ländlicher Bevölkerungsgruppen.

Der Verlust produktiver Böden ist ein globales Problem (Ausmaß)
Der Verlust produktiver Böden ist ein globales Problem (Ausmaß)

Quelle: GIZ / BMZ

Weitere Informationen:

Pfeil nach linksBodenrenteHausIndexBodentypPfeil nach rechts